Donnerstag, 29. Dezember 2016

Von Tampa bis Miami

Von Arizona ging es via Dallas nach Tampa, Florida. Am Flughafen in Dallas ereignete sich noch eine "lustige" Geschichte: Die Zahnschmerzen von Babsi wurden die Tage zuvor immer schlimmer und während des Fluges von Phoenix nach Dallas so unerträglich, dass klar war, sie musste zum Zahnarzt in Tampa. Am Gate in Tampa ging ich zu einer Dame und fragte sie, welchen Zahnarzt sie in Tampa empfehlen würde und ob sie überhaupt aus der Stadt ist. Sie begann zu lachen, rief ihren Mann zu sich, der nur wenige Meter entfernt stand und dieser stellte sich als Zahnarzt vor. Zur empfohlenen Klinik konnten wir nicht fahren, diese hatte bereits geschlossen wegen der Feiertage. In Tampa angekommen fanden wir allerdings wenig entfernt vom Flughafen dann die "24 hour walk in clinic", wo der helfende Eingriff (eine Wurzelbehandlung) durchgeführt wurde. 

Hier konnten wir bereits auch die amerikanischen Gesundheitssystem-Gepflogenheiten kennen lernen: Zuerst zahlen, dann wird geholfen... unsere Reiseversicherung hat sich spätestens jetzt absolut ausgezahlt. Ein zahnärztlicher Eingriff in Amerika ist RICHTIG teuer!

Schmerzfrei und motiviert ging es am nächsten Morgen mit Lyft - für uns ebenfalls ein neues Service, absolut vergleichbar mit Uber - nachdem wir zuvor das Southern BBQ "All you can eat" Lokal leer gefuttert hatten, zu unserem Tagesziel: Busch Gardens Tampa. 

Dieser Park ist eine Mischung aus Zoo, Achterbahnen und war weihnachtlich dekoriert. Bei knapp 28 Grad Außentemperatur wollte trotzdem nicht wirklich eine Weihnachtsstimmung aufkommen. 

Unterhalb ein paar Eindrücke von den richtig coolen Achterbahnen in diesem Park. Den ersten Schritt macht eine Bahn mit zahlreichen Loopings und Drehungen, wo man unterhalb der Schienen ähnlich wie in einem Sessellift sitzt:




Danach ging es zu einem hohen Turm namens "Apollos Fury", wo es aus knapp 80 Metern im freien Fall nach unten ging. 


Eine weitere Bahn "Kumba" hatte ähnlich wie die Bahnen zuvor nur eine 10 minütige Wartezeit, insofern konnten wir den Tageseintritt so richtig ausnutzen - man zahlt nur den Eintritt, die Fahrten sind danach im Eintrittspreis inbegriffen - und wie auch mit den anderen Bahnen mehrmals fahren. 




Im freien Fall aus knapp 70 Metern ging es bei einer der neuesten Bahnen danach bergab. 





Den Tag ließen wir dann am Weihnachtsmarkt im Park ausklingen - ohne Punsch und Glühwein, das gab es hier nicht... und fuhren danach zu unserer AirBnb Unterkunft zurück.



Am nächsten Tag ging es nach Orlando, wo wir nochmals in einen Vergnügungspark - diesmal Seaworld - fuhren. Die Preise für andere bekannte Parks, wie Disneyworld oder Universial Studios hätte eindeutig unser Budget gesprengt. Nachdem Busch Gardens und Seaworld zur gleichen Firma gehören, hatten wir so 2 Parks zum quasi Preis von einem. 

Unterhalb ein paar gesammelte Eindrücke von diesem Park:







Weiters noch ein paar bewegte Bilder von unserem Highlight aus diesem Park, die knapp 70 Meter hohe Achterbahn Mako - wie am Vortag waren auch hier nur kurze Wartezeiten und so konnten wir in Summe mit dieser Bahn 3x während unseres Besuchs fahren. 


Nach wiederum nur einer Nacht ging es nach Cape Caneveral zum Kennedy Space Center. Ein wirklich cooles Erlebnis, so konnten wir über die bisherigen Missionen von NASA und auch über zukünftige Missionen etwas lernen. 2018 geht es mit dem neuen Programm, namens SLS "Space Launch System" wieder aktiv ins Weltall. Zusätzlich zu den Missionen von NASA erfuhren wir auch etwas über private Initiativen wie SpaceX und wie diese das Weltall erobern möchten. Während unserer Zeit auf dem Areal konnten wir viele interessante Fakten erfahren, wie der Aufbau von Raketen funktioniert, wie der Startvorgang durchgeführt wird und mit welcher Gewalt man hier rechnen muss. Absolut empfehlenswerter Ausflug!

Hier die Fotos von unserer Zeit im Kennedy Space Center:















Nachdem wir das Weihnachtsspecial, eine Projektion auf eine Apollorakete und das anschließende Feuerwerk sahen, ging es noch eine knappe Stunde Richtung Süden zu unserem letzten Zwischenstopp bevor es weiter nach Fort Lauderdale und Miami ging. Dazu mehr im nächsten Blogeintrag!









Mittwoch, 21. Dezember 2016

Arizona

Unsere Fahrt führte uns anfangs ähnlich der Strecke, die wir beim Hubschrauberflug absolvierten, bei Boulder City vorbei, den Lake Mead entlang, ehe wir die Staatsgrenze von Arizona erreichten und Nevada hinter uns ließen. 

Das Wetter, wir trauten unseren Augen kaum, regnerisch, bewölkt und dunstig. Nicht gerade das Paradewetter, das man sich bei einer Fahrt durch die Wüste vorstellt - Bild unterhalb wurde vor dem Wetterumschwung gemacht.


Die Strecke führte uns anfangs Richtung Kingman, wobei nicht nur einmal wie aus Filmen bekannte "Strohballen" über den Freeway geblasen wurden - hatte schon etwas. In Kingman machten wir einen kurzen Zwischenstopp, ehe wir die Fahrt zu unserem Tagesziel in Flagstaff fortsetzten. In der Stadt nahe des Grand Canyon gelegen, war das Wetter allerdings alles andere als toll, Regen teilweise Hagel und starker Wind. Wir nutzen die Zeit, bzw. ich nutzte sie und Babsi hatte dankenswerter Weise Geduld, und so ging es in einen Batting Cage. Endlich wieder den Baseballschläger schwingen. Knapp 15 Minuten, einer Blase auf der Hand und 150 Bälle später ging es zurück ins Hotel. Dort planten wir unsere nächsten Abenteuer, Wäsche waschen stand auch auf dem Programm und wir schauten einige mehr als verwunderliche US Dokus und Serien. 


Früh am nächsten Morgen brachen wir Richtung Phoenix auf, wobei wir den Highway 89A nahmen. Anfangs ging es durch Wälder, danach erreichten wir unser Zwischenziel den West Fork Oak Trail wo wir entlang des West Fork Oak Creek wandern wollten. Leider ging es nur bis zur ersten Flußüberquerung, die Steine, über die man normalerweise wandert, waren durch den Regen der Vortage leider vollends mit Wasser bedeckt und so ging es wieder zurück zum Auto. Und nachdem es nur ca. 0 Grad hatte, wollten wir das Risiko der Nässe nicht wagen.














Wir hielten immer wieder entlang der Straße, um die gewaltigen roten Steinformationen zu begutachten. Besonders rund um die sehr kitschige, touristische Ortschaft Sedona gab es eniges zu sehen. 














In Phoenix angekommen fuhren wir Richtung Downtown. Dort war aber gähnende Leere, wirklich absolut nichts los und so fuhren wir wenig später bereits in den Stadtteil Glendale, wo wir bei Paul unserem Couchsurfinghost untergebracht waren. Nach einem netten Abendessen fielen wir früh ins Bett, Vegas und die Tage danach waren doch sehr anstregend. 




Am Sonntag ging es dann früh Richtung University of Phoenix Stadium, wo wir das Spiel der Arizona Caridinals gegen die New Orleans Saints anschauen sollten. Ich bin seit dem Auslandssemester leidenschaftlicher Saintsfan und als wir den Spielplan sahen und sich eine Möglichkeit bot, wieder ein Spiel zu sehen, nutzten wir diese natürlich aus. Leider war das Spiel für den Saisonverlauf nicht mehr entscheidend, sowohl die Cardinals als auch die Saints hatten vor dem Spiel nur mehr eine 1% Wahrscheinlichkeit in die Playoffs, die Finalspiele, zu kommen. 

Vor dem Spiel ging es über den "Green Lawn" einer großen Wiese, wo die Fans bereits am Tailgaten waren. Tailgating ist was typisch amerikanisches, so wird vor den Spielen gegrillt, teilweise haben die Leute ganze Anhänger mit, wo Fernseher mit Stromgenereatoren betrieben werden, um die anderen Spiele anzusehen. Bereits hier konnten wir viele Zuseher in "Black and Gold", also Fans der Saints erkennen. 





Die erste Spielhälfte schauten wir von unseren Sitzplätzen in der vorletzten Reihe, aber immerhin sehr zentral gelegen an. Das Spiel entwickelte sich von Beginn weg zu einem offensiven Schlagabtausch, damit hatte ich nicht gerechnet. 




Zur Halbzeit ging es dann dank Paul in den unteren Sitzbereich, wo wir eine spannende zweite Spielhälfte sahen. Die New Orleans Saints gewannen das Spiel am Ende 48:41, ein sehr hohes Endergebnis und erfreulich für mich. Die Mannschaft kann ja doch gewinnen wenn ich im Stadion bin! Gutes Zeichen für nächste Saison, wo die Saints eines ihrer Spiele in London im Zuge der International Series absolvieren werden. 







Den Abend verbrachten wir bei Paul im Haus, wobei wir sehr interessante Gespräche mit ihm führten. Er arbeitet im Atomkraftwerk Palo Verde, dem größten Kraftwerk Amerikas vor den Toren von Phoenix, als Chemiker. Seine Erzählungen über seinen Beruf waren wirklich außerordentlich spannend und ebenso seine Berichte über Reisen durch Zentralamerika und Wanderungen rund um die Welt. Couchsurfing ist wirklich eine tolle Sache!

Während ich diese Zeilen schreibe, sitzen wir bereits im Flieger Richtung Dallas, wo wir in ein anderes Flugzeug Richtung Tampa, Florida umsteigen werden. Die nächsten Tage werden uns dann von Tampa, via Orlando an die Atlantikküste führen, wo wir unter anderem Cape Caneveral besuchen werden, ehe es dann Richtung Süden nach Fort Lauderdale geht. Dort treffen wir dann Babsis Familie für die Weihnachtsfeiertage!