Dienstag, 3. Januar 2017

Miami - Weihnachten unter Palmen

Nach der Übernachtung in der Nähe vom Kenndy Space Center ging es Richtung Süden, unser Ziel war Fort Lauderdale, wo wir die Weihnachtsfeiertage verbringen sollten. Nach 2 Stunden unspektakulärer Fahrt hielten wir an, um bei der "Burger Institution" der Ostküste -dem Lokal namens "Shake Shack" - Halt zu machen. Unzählige Berichte über Vergleiche mit In n' Out Burger, ja sogar Aussagen wie "In n' Out der Ostküste" machten uns ungemein neugierig und so war ein Halt in einer der Burgerbuden natürlich Pflicht. 



Gleich zu Beginn fielen uns einige Unterschiede zu In n' Out auf, die Karte war länger - gut nicht wirklich schwer - und zusätzlich gab es sogar Bier, Wein und Happipappi für Hunde... eigenwillig, keine Frage. Auf unserem Speiseplan stand der Shack Burger, der Shroomburger (paniertes Schwammerl) und ein klassischer Double Cheese Burger. Was bleibt unterm Strich: Fleisch, sehr gut. Soße sehr gut und mit In n' Out vergleichbar, hier enden aber auch schon die Parallelen. In Bezug auf den zusätzlichen Burgerbelag, Weckerl aber auch Pommes hat der Ostküstenkonkurrent eindeutig das Nachsehen. Unser Urteil: West Coast rulz ;)

Mit vollem Magen setzten wir unsere Fahrt nach Fort Lauderdale in den hippen Bezirk Wilton Manors fort, dort hatten wir ein Haus für die nächste Woche gemietet. Schnell hatten wir uns zurecht gefunden, erledigten die Weihnachtseinkäufe beim Supermarkt ums Eck und dann ging es schon Richtung Westen zum NHL (= National Hockey League) Stadion der Florida Panthers, der Eishockey Mannschaft von Miami Umgebung. Gegner waren die Detroit Red Wings rund um den Österreich Thomas Vanek. Bei den Panthers lief das mittlerweile 42 jährige Hockey Urgestein Jaromir Jagr in der zweiten Linie auf. Eishockey live, vor allem NHL, ist eine richtig feine Sache und wir erlebten ein Spiel das so ziemlich alles - bis auf leider eine Schlägerei - bot: aberkannte Tore, beeindruckende Paraden, viele Tore, Overtime und dann auch noch ein Shootout. Die Panthers mussten sich in diesem geschlagen geben, Vanek verwertete für die Red Wings souverän und ließ dem Torhüter der Panthers namens Luongo - bei jeder Parade brach im Stadion ein lautes "Luuuuuuuuuuuuuu" aus - keine Chance. Netter Einstand für die Weihnachtswoche unter Palmen!




Am nächsten Morgen bereiteten wir zunächst das Weihnachtsessen vor, um dann Babsis Eltern und ihre Schwester Nora vom Flughafen in Miami abzuholen. Gemeinsam feierten wir dann das Weihnachtsfest - inkl. Plastikweihnachtsbäumchen. Sehr nett!









Am 25.12., dem eigentlichen Weihnachtstag ging es nach einem gemütlichen Frühstück zum Strand von Fort Lauderdale, dem "Venedig von Amerika". Wir rechneten mit wenigen Strandbesuchern am Feiertag, wurden jedoch nach unserer Ankunft eines Besseren belehrt. Der Strand war bei herrlichem Wetter - knapp 28 Grad - gut besucht, viele Einheimische und Touristen aus ganz USA feierten direkt am Strand das Fest. 










Das Meer war zwar sehr unruhig, aber überraschend warm, damit hätte ich eigentlich während der "Winterzeit" nicht gerechnet. Den Ausflug  ließen wir mit Nachos und einem kühlen "El Presidente" Bierchen im Lokal "Drunken Taco" ausklingen. Ich verbrachte den restlichen Abend in unserer Unterkunft vor dem Fernseher, am 25.12. sind die wohl besten NBA Spiele der Saison - diese ansehen ist mittlerweile eine Tradition!


Sehr früh am zweiten vollen Tag in Miami ging es Richtung Süden zu den Florida Keys. Insgesamt 42 Brücken verbinden diese Inseln miteinander, ehe man beim südlichsten Punkt, Key West, der nur mehr knapp 140 Kilometer von Kuba entfernt ist, eintrifft. 










Wir verbrachten unsere Frühstückspause in Key Largo, ehe wir von Insel zu Insel fuhren, neben uns die alte nicht mehr in Betrieb befindliche Eisenbahnstrecke. Auch ein Badestopp stand auf dem Programm - eine wirklich schöne Gegend und schon sehr sehr karibisch. Bis ganz nach Key West schafften wir es nicht, die Strecke von Fort Lauderdale war einfach zu weit. In Summe waren wir ganze 13 Stunden unterwegs und davon sicherlich 7-8 im Auto, also ein ordentliches Programm. Entsprechend erschöpft fielen wir in die Federn!





Am nächsten Tag ging es entlang des Highway 1A1 Richtung Süden zum Miami Beach. Dort wanderten wir einige Zeit durch South Beach - beeindruckend die Art Deco Bauten in der Lincoln Road. Das Wetter war wiederum perfekt und so schlenderten wir auch einige Zeit entlang des weißen Sandstrands, ehe wir wieder im Art Deco Viertel ankamen. 



















Nächster Halt war Downtown Miami. Zu Beginn ging es zu den Wynnwood Walls, einem vormaligen Industrieviertel, in dem nun eine Galerie neben der anderen gereiht steht. Die großen Graffities und Wandobjekte waren wirklich toll und sind ein absoluter Geheimtipp für eine Miamireise. 











Nach Kunst und Kultur wanderten wir über eine der Brücken, die Downtown mit Miami Beach verbinden und hatten einen tollen Blick über den Kreuzfahrthafen, die Hochhäuser und auch zur American Airlines Arena, wo wir wenig später das Spiel der Miami Heat gegen die Oklahoma City Thunder zum Tagesausklang ansahen. Bei den Thunder spielt der - für viele, so auch für mich - beste Spieler der NBA, Russell Westbrook. Er und seine Kollegen, insbesondere der Neuseeländer Steven Adams und der Türke Enes Kanter, führten die Heimannschaft ziemlich vor und gewannen sehr deutlich. Die Basketballhalle war sehr beeindruckend, das Rahmenprogramm dagegen richtig schlecht - auch hier wieder ein Punkt für LA.








Nach den intensiven Tagen gingen wir es am Folgetag etwas ruhiger an, verbrachten einige Zeit auf einem Flohmarkt bzw. gingen am Nachmittag unterschiedlichen Aktivitäten nach: Babsi und Nora machten die lokale Mall unsicher, Babsis Eltern gingen in Fort Lauderdale spazieren und ich entspannte in unserer Unterkunft bzw. kochte dann Abendessen für die Rasselbande. Für Nora und mich ging es dann weiter zum NHL Spiel der Panthers gegen die Toronto Maple Leafs. Die Halle war fast 50/50 getrennt für die roten Heimischen bzw. die blauen Gegner aus dem hohen Norden. 




Lustige Geschichte dabei: Nora und ich unterhielten uns, warum die Leute wie automatisch vom Bildschirmwürfel winken, wenn sie von den Kameras eingefangen werden. Tja 3 Minuten später war es Nora, die vom Würfel in die Menge winken durfte. Mich schnitt der Kameramann dezent ab - was für ein Sackgesicht, haha.

So ruhig konnte es natürlich nicht weitergehen, wir hatten immerhin nur knapp eine Woche. Am nächsten Tag ging es also zu den Everglades, wo wir mit einem Propellerboot im Gebiet des Miccosukee Indianderstammes herumfuhren. Während der Fahrt sahen wir zahlreiche Tiere und erfuhren von Fabian, unserem Bootsführer bzw. Tourguide spannende Fakten über das Sumpfgebiet, in dem sich ein paar hunderttausend Alligatoren tümmeln.









Als Nächstes wollten wir eigentlich über Holzsteige den Nationalpark erkunden, den selben Plan hatte an diesem Tag allerdings scheinbar ganz Miami und so entschieden wir uns gegen den Spaziergang. Im Gänsemarsch über die 1 kilometerlangen Wege zu wandern, stellten wir uns nicht wirklich spannend vor. 

Stattdessen ging es wieder zurück nach Miami in den Stadtteil Little Havannah. In diesen Straßen tummeln sich zahlreiche Exilkubaner, die allerdings viele Elemente ihrer Kultur auch in Miami weiterleben lassen: von Essen, bis Musik, bis zu Domino spielenden Männern im Park, Zigarrenshops, Mojitos und Ceviche gab es alles. Nach einem Rundgang durch das Viertel kehrten wir noch in einem der Restaurants ein und ließen den Tag gemütlich ausklingen. 





Am heutigen letzten Tag verbrachten wir noch ein paar Stunden am Strand von Fort Lauderdale. Wir sitzen mittlerweile im Flieger nach Los Angeles, die Österreicher im Flugzeug am Weg nach Wien. Die nächste Woche steht Silvester ala Mexiko mit Max, Julie und deren Verwandtschaft, Ausflüge in Vergnügungsparks und ruhige Tage im beschaulichen Upland, einem Vorort von Los Angeles am Programm. 

Nach der Woche an der Westküste geht es dann nach Panama, wo wir anfangs sehr gute Freunde von uns treffen werden, danach heißt es "Back to school" - 5 Wochen Spanischkurs an 3 Orten!

Wir sind mittlerweile 9 Monate "on the road" und haben schon unglaubliche Dinge erlebt, gerade Mittelamerika wird sicherlich auch wieder die eine oder andere Geschichte liefern. 

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