Samstag, 14. Januar 2017

Panama City

Nach einem knappen Monat USA ging es für uns top motiviert von Los Angeles aus Richtung Mittelamerika. Unser Weg führte uns via Houston (Flug mit Zwischenstopp war eindeutig billiger als direkt), wo wir eine Nacht am Flughafen verbrachten und in den Morgenstunden den Weiterflug antraten, nach Panama City. Die Nacht am viel zu kalten Flughafen in Texas - kein Vergleich mit den derzeitigen Temperaturen in Österreich wohlgemerkt - war nicht sonderlich angenehm und so waren wir froh, in den Morgenstunden die USA verlassen zu können.

Beim Landeanflug auf Panama City konnten wir bereits zahlreiche Frachtschiffe und Öltanker im Atlantik vor der Metropole sehen. Darüber hinaus konnten wir auf den letzten Flugminuten auch die Skyline, die sich entlang des Meeresufers erstreckt, ausmachen. 

Nach einer kurzen Taxifahrt erreichten wir unseren Stadtteil namens El Cangrejo (=  Krebs) im Banken / Diplomatenviertel der Stadt. Unsere Unterkunft hatten wir bewusst hier ausgewählt, weil unsere Sprachschule keine 5 Minuten vom Hotelausgang entfernt liegt. 

Am selben Tag wanderten wir etwas durch die Gassen rund um unser Hotel. Danach fuhren wir zur Albrook Shopping Mall, mein Telefon hatte in den USA den Geist aufgegeben und konnte auch nach einem Reparaturversuch in den Staaten nicht mehr gerettet werden. In der Albrook Mall, der laut Angaben größten Shoppingmall außerhalb Asiens - sie ist wirklich unglaublich groß - hatte ich eine entsprechende Auswahl und konnte nach kurzer Zeit ein passendes Gerät finden. Ich laufe nun wieder im Zeichen der grünen Männchen herum und habe das "Apfelland" verlassen. 

Den Abend ließen wir dann sehr früh im Hotelzimmer ausklingen und holten den verpassten Schlaf der vorherigen Flughafenübernachtung nach. 

Nach einem ausgedehnten Frühstück brachen wir am nächsten Tag, dem Martyr`s Day einem Feiertag in Panama, Richtung Casco Viejo, der Altstadt von Panama auf. Dieser Stadtteil ist ganz anders als der Rest der äußerst modernen Metropole. Hier findet man enge Gassen, alte Kirchen und koloniale Gebäude. 1673 wurde im Stadtteil Casco Viejo nach der fast kompletten Zerstörung der vorhergehenden Stadt, Panama Viejo, durch eine Piratenattacke im Jahr 1671, eine neue Ansiedlung aufgebaut. Wir wanderten ausgehend von der Iglesia de San Jose (einer Kirche) bis zum Plaza de Francia an der Spitze der Halbinsel.









Am Rückweg ging es vorbei am Unabhängigkeitsplatz zum Mercado de Mariscos, dem Fischmarkt. Wir ließen den Ausflug mit frischem Ceviche (Fisch der in einer Salz / Öl / Essigmarinade eingelegt ist) und einer ausgiebigen Fischsuppe ausklingen. 













Am nächsten Morgen starteten wir unseren Sprachkurs, der die nächsten Wochen hier in Panama bestimmen wird. In Summe 5 Wochen zu jeweils 25 Stunden, also 5 pro Tag stehen am Programm. Konkret bedeutet das jeweils Unterricht von 9 bis 13 bzw. 14 bis 15 Uhr. Gerade am ersten und zweiten Tag rauchten unsere Köpfe aufgrund der vielen neuen Informationen, Vokabeln und des intensiven Unterrichts. Wir haben jeweils eine/n Vortragende/n an den 3 Orten - Panama City, Boquete und Bocas del Torro - wo die Sprachschule Standorte, hat für uns alleine. Wir haben die Variante "Minigroup" gebucht, was bereits in der ersten Woche als absolut richtige Entscheidung herausgestellt hat. Wir haben Dank unserer Vortragenden Ezequiel und Sergio wirklich tolle Fortschritte machen können!



Am Mittwoch konnten wir Mounir und Nina, sehr gute Freunde aus Österreich, hier in Panama City treffen. Die Beiden waren zu dem Zeitpunkt bereits mehrere Wochen in Panama und Costa Rica unterwegs und konnten uns tolle Tipps für die Weiterreise übermitteln. Gemeinsam wollten wir in einen nahe gelegenen Nationalpark fahren. Das eigentliche Ziel erreichten wir jedoch nicht... tief in Gespräche während der Taxifahrt verwickelt bemerkten wir erst innerhalb des Parks - der sich als Zoo herausstellte - dass wir beim falschen "National"park angekommen waren. Sei wie es sei, wir wanderten etwas über eine Stunde durch den Zoo und brachen dann zu den Miraflores Locks auf. 



Die Miraflores Locks sind die letzte / erste Schleuse, die Schiffe zum / vom Atlantik aus überwältigen müssen. Via mehrerer Schleusen werden die Schiffe im Laufe einer Panama Kanal Durchquerung auf 26 m über dem Meeresniveau gebracht und auf der gegenüberliegenden Seite durch das Schleusensystem auf das notwendige Niveau für die Weiterfahrt auf dem offenen Meer hinab geführt. In Summe dauert eine Durchfahrt knapp 10 Stunden. Im Schnitt fahren etwa 15.000 Schiffe durch diese künstliche Meeresenge, davon 68% amerikanische Schiffe ist der Kanal doch ein wichtiger Transportweg zwischen Ost / und Westküste. Danach folgen chinesische und russische Schiffe.

Wir kamen leider 5 Minuten nach Ende des Kartenverkaufs zu den Miraflores Locks an - ein nicht ideal geplanter, dafür umso lustigerer Ausflug - und fuhren so zu den weniger bekannten, dafür auch weniger stark besuchten, Pedro-Miguel Schleusen und sahen zu wie die Stahltitanten durch die engen Schleusensysteme manövriert werden. Absolut sehenswert!






Den Abend verbrachten wir zunächst in einem, unter Backpackern bekannten, Bagelrestaurant und danach auf dem gemütlichen Balkon des Hotels, wo wir bei schönem Ausblick sowie warmen Temperaturen und kühlem lokalen Bier nette Stunden verbrachten. 



Nach dem Frühstück mussten wir uns von Mounir und Nina, die die Rückreise nach Österreich antraten, bereits wieder verabschieden und für uns ging es wiederum zum Spanischunterricht. 

Am Freitag dem letzten vollen Tag in Panama City ging es für uns nach dem Unterricht zur Ciclovia Cinta Costera, der Meerespromenade direkt neben der Skyline von Panama City. Wir marschierten hier zwischen Palmen und mehreren Parks entlang bis zum "Panama-Zeichen". 







Danach ging es weiter zum für uns bereits bekannten Fischmarkt, wo wir noch besseren Fisch als beim letzten Besuch aßen.



Gestärkt wollten wir via Taxi zum Causeway, einer künstlichen Landzunge, die durch das Geröll der Panamakanal Bauarbeiten aufgeschüttet wurde fahren. Leider kamen wir in einen Stau und so sahen wir das Biomuseo mit seiner extravaganten Architektur sowie die Promenade nur im Dunkeln. Viel hätten wir bei Tageslicht allerdings auch nicht gesehen befindet sich doch dieser Abschnitt der Stadt gerade unter massiven Umbauarbeiten. 

Die Woche in Panama City ließen wir bei einem Konzert der Panama Jazz Allstars, die im Zuge des Panama Jazz Festivals auftraten, ausklingen. Wir konnten einem netten Konzert zu Ehren von Violeta Green, der Schirmherrin des Festivals, dass bereits zum 14. Mal ausgerichtet wurde, lauschen. 

Am Samstag geht es bereits nach Boquete, einer kleinen Stadt in den Bergen im Nordosten des Landes. Nach einer langen Busfahrt von Panama City via David werden wir in den Abendstunden dort eintreffen. Am Sonntag haben wir eine kleine Wanderung geplant und am Montag geht unser Spanischkurs bereits wiederum weiter. 

Die ersten Eindrücke von Mittelamerika sind wirklich toll und wir freuen uns auf die nächsten Wochen und Monate in dieser für uns völlig neuen Region!






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