Montag, 17. April 2017

Campeche - Merida - Chichen Itza

Spätabends ging es mit dem Autobus von Palenque nach Campeche, einer relativ kleinen und eindeutig nicht auf der typischen Touristenroute liegende Stadt. Als St. Pöltner darf ich es sagen, Campeche ist ein bisserl wie St. Pölten zwischen Wien (Merida) und Palenque (Salzburg) hat aber wenn man ihm etwas Zeit, Liebe und Aufmerksamkeit schenkt, zahlreiche schöne Ecken und Kanten. 

Nun weiter in der Erzählung, wir kamen also spät Abends beim Terminal an, fuhren mit dem Taxi zur Unterkunft und schliefen uns am nächsten Tag erstmals aus. Die Altstadt von Campeche wird von einer ziemlich imposanten Mauer umfasst, die wir bei unseren Rundgängen immer wieder erreichten, umdrehten und wieder in den Stadtkern zurück kehrten.




Mittlerweile für uns vertraut, war der Kern der Stadt mit Kathedrale und davor befindlichem Park, wo untertags Schuhputzer werkten, gab es am Abend eine Vorführung der örtlichen Musikschule - denke ich zumindest.





Kreuz und quer in der Stadt verteilt waren auch allerhand eigenwillige Statuen und anderweitige Skulpturen, viele davon in unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer, wie auch der nette Typ unterhalb, neben dem Babsi kurz stehen durfte.






Besonders gut an Campeche hat uns der Malecon, die Meerpromenade knapp außerhalb des alten Stadtkerns, auf dem wir einige Kilometer Richtung Norden zurück legten. Als wir dann den Industriebereich von Campeche erreichten, drehten wir wieder um und marschierten zurück Richtung Hotel.




Nach einer gemütlichen Siesta beschlossen wir, wieder auf Erkundungstour zu gehen. Zunächst hatten wir unser Abendessen in einem typischen, von Einheimischen bevölkerten Lokal, ehe wir weiter Richtung Zentralpark marschierten, um den Abend in einer eher touristischen Seitenstraße mit vielen Lokalen und Bars ausklingen zu lassen.





Fazit zu Campeche: Muss man nicht machen, sollte man aber machen, wenn man ein paar Tage Zeit hat. Die Stadt hat viele schöne Ecken, die man erst mit vielen Rundgängen und Zeit entdeckt. 

Am nächsten Morgen - Sonntag - ging es von Campeche aus mit dem mittlerweile vertrauten ADO Autobus nach Merida, der zweitgrößten Stadt nach Cancun auf der Halbinsel Yucatan. Schnell hatten wir ein Taxi gefunden, das uns zum Hostel brachte. Nach einer kurzen Atempause ging es für uns zum wenige Straßen entfernten Hauptplatz - vergleiche Campeche - wo aber - weil Sonntag war, richtig viele Leute unterwegs waren. 

Wir fanden bald einen kleinen Straßenladen wo wir die typische Spezialität Marquesitas bekamen. Ich würde es ungefähr so beschreiben: Der Verkäufer hat ähnlich wie ein Crepeverkäufer einen Teig auf eine Platte aufgetragen und verteilt, dieser wurde dann allerdings schnell hart wie eine Eistüte. Da hinein kam dann je nach Wunsch Dulce de Leche, Nutella oder ähnlich heftig köstlich süßes Gemisch. Eine Kalorien- und Zuckerbombe schlechthin, aber echt gut.

Auf dem kulinarischen Trip ging es weiter, so fanden wir schnell einen Laden der Chalupas, Quesadillas und ähnliches verkaufte - wir fanden schnell unsere Auswahl. 

Zur Krönung und Abschluss gab es dann eine traditionelle Tanzveranstaltung einer örtlichen Tanzgruppe vor dem Rathaus - netter Abschluss des Tages.


Zeitig am nächsten Morgen ging es noch bei Dunkelheit zum Busterminal, von wo wir zum 2 Stunden entfernten Chichen Itza, den bedeutensten Mayaruinen Yucatans fuhren. Um 8:30 waren wir bereits im Areal worüber wir im Nachhinein, als wir die Touristenmassen, die gegen 11 Uhr eintrafen, sahen. 

Zu Beginn kamen wir gleich zum eindrucksvollsten bzw. bekanntesten Gebäude der Anlage, dem El Castillo.


Wir machten uns danach auf, den durch Nummern vorgegebenen Rundgang zu absolvieren und gingen die einzelnen Gebäude ab. Zu Beginn kamen wir zum großen Ballspielplatz, wo zur Glanzzeit der Mayakultur die Ballspiele ausgetragen wurden. Die Historiker sind sich nicht einige - laut Reiseführer - ob nun die Gewinner oder die Verlierer den Ausgang des Spieles mit dem Leben bezahlen mussten. Im Falle, dass die Gewinner mit dem Tod belohnt wurden, gehe ich von sehr wenig umkämpften Begegnungen aus. Halte den Tod für Verlierer da schon wahrscheinlicher.







Auf dem Gelände befindet sich auch eine Cenote, eine unterirdische Wasserquelle / Höhle. Zur Grundinformation: Yucatan hat ein mehrere hundert Kilometer langes unterirdisches Cenoten / Höhlensystem, dazu in weiteren Blogeinträgen mehr.


Nach der Cenote ging es zum Kriegertempel mit unzähligen Säulen im Vordergrund, die früher eine Dachkonstruktion getragen haben sollen. Für mich neben El Castillo das beeindruckendste Gebäude.







Danach ging es in den hinteren Bereich der Anlage, wo wir neben Caracol, dem Schneckenturm, zahlreiche weitere imposante Gebäude sahen. Auf den Wegen zwischen den Tempel bauten gerade die Verkäufer ihre Stände auf, in Summe mehrere hundert Verkäufer. Wir konnten also erahnen, was sich hier jeden Tag beim Eintreffen der Reisegruppen aus Cancun und Playa del Carmen abspielt. 

Wir genossen die Ruhe sehr - es war trotzdem genug los - um die Gebäude in unserem eigenen Tempo zu erleben.






Die Südtempel trugen die aufwendigsten Verzierungen der gesamten Anlage und waren auch die Tempel, die am besten erhalten waren.



Der Rundgang endete wiederum bei El Castillo, wo bereits deutlich mehr als bei unserer Ankunft los war. Wie viele Leute an diesem Tag die Anlage noch besuchen sollten, konnten wir vor dem Eingang sehen, als gerade die Tourbusse eintrafen - früh aufstehen hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.



Nach der Tempelanlage fuhren wir mit dem Taxi zur nur wenige Kilometer entfernten Cenote Ik Kil, die von einem Hotel umfasst wird. Wir gingen die Stufen zum Wasser, kühlten uns ein wenig ab, ich sprang ein paar Mal von den Felsen und dann verbrachten wir die nächste Stunde mit Guacamole und Nachos im Schatten, ehe es mit dem Bus zurück nach Merida ging.




Den folgenden Tag verbrachten wir im Zentrum von Merida. Wir wollten Mittags in ein empfohlenes Lokal marschieren, doch bereits auf dem direkten Weg dorthin, mussten wir ständig anhalten - an jeder Ecke gab es was zu sehen.






Kurz vor dem Lokal kamen wir zu einer Blumenausstellung, die wir natürlich auch noch ansehen mussten, soviel Zeit musste einfach sein. Die Skulpturen, vor allem die Vogelformen waren wirklich sehenswert.




Schlussendlich trafen wir doch noch beim Tacolokal ein, wo wir uns durch die diversen Variationen durchprobierten. Unterm Strich ein etwas zu sehr hochgelobtes Lokal, wir fanden anderorts bessere, authentischere Speisen.


Den Nachmittag verbrachten wir in unserer Unterkunft am Pool, Merida war teilweise wirklich sehr heiß, es fehlte die Abkühlung der Meerluft, wie beispielsweise in Campeche.


Am Abend gingen wir nochmals auf den Marktplatz, wo sehr viel los war. Viele Einwohner fanden sich hier ein, um nach der Arbeit mit Freunden Zeit zu verbringen, dazwischen Touristen, Kinder die spielten usw. es gab richtig viel zu sehen und zu erleben.


Besonders gefallen haben uns die eigenwilligen "Sprechsessel" - hier musste man aufeinander schauen, wenn man Platz nimmt.






Danach ging es wie am Vorabend in ein Lokal das Babsi in einem Blog als Empfehlung fand. Ein Goldgriff, das Lokal war von der Straße nicht einmal angeschrieben, man musste erst an einer Hotelrezeption vorbei. Im ersten Stock waren allerdings bei beiden Besuchen richtig viele Gäste, das Essen gut und so günstig wie noch nirgends in Mexiko zuvor - hier hielten wir es aus.


Campeche und Merida waren für uns wie großer und kleiner Bruder, aber beide Städte hatten ihren eigenen Charme. Chichen Itza ist überlaufen, aber auch zurecht, die Anlage ist einfach gewaltig und man fühlt hier richtig, wie an diesem Ort Geschichte passiert ist. Die Empfehlung, so früh wie möglich nach der Öffnung der Anlage vor Ort zu sein, kann ich nur teilen. 

Eine sehr nette Ecke Mexikos und für uns tolle Erlebnisse und Eindrücke, die wir sammeln konnten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen