Mittwoch, 12. April 2017

Palenque

Von San Christobal aus ging es in einer Art Rundschleife quer durch den Staat Chiapas nach Palenque. Die direkte Strecke war aufgrund von Streiks lokaler Bauern und der schlechten Straße nicht möglich. Unsere erste Busfahrt in Mexiko war eine äußerst positive Überraschung: Die Busstation der ADO Gesellschaft war blitzeblank sauber, die Organisation wirklich top, der Bus pünktlich und die Ausstattung im Bus ebenfalls toll. Da hatte sogar ich genügend Beinfreiheit, sämtliche Busse haben eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sprich unnötiges Rasen wie an vielen Orten ist gar nicht möglich. Zusätzlich wurde der Bus während der 8-stündigen Fahrt 2 mal bei den Pausen geputzt, wirklich toll. 

In Palenque angekommen, hat es uns gleich aufgrund der Hitze und Feuchtigkeit fast umgeworfen, mein Handy zeigte 39 Grad und das um 18 Uhr am Abend, wui. Den weiteren Abend verbrachten wir mit Buchung der Tour, einem gemütlichen Abendessen und fielen früh ins Bett, die Fahrt war trotz allem anstregend. 

Am nächsten Tag ging es mittags Richtung Miso Ha Wasserfall und den Aguas Azules, den blauen Quellen und Wasserfällen. In der Nacht setzte starker Regen ein, der den ganzen Vormittag über anhielt.

Nach einer 3/4 Stunde erreichten wir den Wasserfall, wo wir eine knappe Stunde Zeit hatten, das Naturspektakel aus allen möglichen Positionen anzusehen.







Dann ging es fast 2 Stunden über eine richtig schlechte Straße und durch zahlreiche Dörfer zu den Agua Azules, begleitet wurde die ruckelige Fahrt von Dauerregen. 

Bei den Quellen angekommen, mussten wir feststellen, dass offensichtlich jemand Kakaopulver ins Wasser geschüttet hat, das waren definitiv KEINE blauen Quellen oder Agua Azules, eher Agua Marones.

Der starke Regen des Vortages hatte das Erdreich im Oberlauf des Flusses aufgewühlt, so konnten wir auf braune Massen starren.



Normalerweise sehen die Quellen so aus wie auf dem Foto unterhalb, der Ausflug wurde etwas anders als erwartet, hatte aber dennoch seine Reize. Andere Touristen wussten scheinbar vom braunen Wasser, so waren wir fast die einzige Gruppe, die den Weg aus Palenque in die Provinz an diesem Tag machte, auch Collectivos - Sammeltaxis - die diese Strecke normalerweise abfahren, haben wir nicht gesehen.









Badespaß war aufgrund der höheren Wasserstände leider nicht möglich, so entschlossen wir uns, bereits neben den Wasserfällen eine Kleinigkeit zu Essen. 10 vor 4 wurde es auf einmal hektisch im Lokal, das ungewöhnlich unfreundliche Personal räumte die Sessel weg, ja sogar das Licht drehten sie ab... 15 Minuten später, als es wie aus Kübeln schüttete und zusätzlich ein Gewitter hereinbrach, wussten wir warum sie es so eilig hatten. Wir ahnten Ähnliches und so machten wir uns auf den Weg zum Restaurant direkt neben unserem Kleinbus und wurden vom Regen verschont.

Danach ging es 2 Stunden wieder zurück nach Palenque - ein etwas anders als geplanter Ausflug.


Auch am nächsten Tag regnete es stark, so warteten wir wiederum bis zur Mittagszeit, um dann mit einem Collectivo zu den Ruinen, die ca. 10 Kilometer außerhalb der Stadt liegen, aufzubrechen. 

Unterhalb ein Bild wie die Tempelanlage von der Natur regelrecht "aufgegessen" wurde im Laufe der Zeit. Unter dem Erdhaufen wird ebenfalls ein Tempel vermutet, der in den nächsten Jahren freigelegt werden sollte. Aufgrund des diesigen Wetters waren wie am Vortag nur wenige Besucher bei den Ruinen, was sehr angenehm für die Erkundung war. 






Auf eigene Faust konnten wir so den Tempel der Inschriften, die Kreuztempel und den großen Haupttempel erkunden. Spannend war vor allem, die vielen Stufen auf die Spitze der Gebäude zurück zu legen, dies soll ab dem nächsten Jahr aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich sein - na da waren wir gerade noch rechtzeitig vor Ort.





In manche der Tempel konnte man auch hinein gehen und so die Architektur von innen bewundern.






Der Haupttempel hat auch einen Turm, der von der Basisstruktur hervor sticht. Es wird vermutet, dass dieser Turm für Sternenforschung verwendet wurde, sehr eindrucksvoll.







An sprichwörtlich jeder Ecke gab es an den Ruinen etwas zu entdecken, einerseits aufwendige Verzierungen, andererseits schöne Ausblicke über die Dschungellandschaft im Hintergrund.















Palenque als Stadt selber war sehr unspektakulär, allerdings auch nicht so hässlich, wie in einigen Reiseführern beschrieben stand. Die Highlights der Stadt sind definitiv in der Umgebung, die Tempelanlagen und die normalerweise blauen Quellen. 

Nach dem ersten Besuch einer Tempelanlage sind wir gespannt, wie die Ruinen von Chichen Itza bzw. Tulum im Vergleich sind, oder ob es große Unterschiede in der Architektur und Umgebung gibt. 

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