Donnerstag, 6. April 2017

San Cristobal de las Casas / Chiapas, Mexiko

Knapp 9 Stunden dauerte die Fahrt vom Atitlansee nach San Cristobal, inklusive einem sehr sehr einfachen Grenzübergang und einer sehr abwechlungsreichen Strecke. An unserem nächsten Ort hatten wir uns für unser 1 jähriges Reisejubiläum und gleichzeitig Hochzeitstag ein etwas schickeres Quartier, ein sehr gemütliches Bed and Breakfast ausgesucht. 

Am ersten Abend gingen wir noch auf Erkundungstour durch die sehr belebte Fußgängerzone und aßen am großen Platz vor der Kathedrale, wo gerade ein Fest für arme Kinder stattfand, ein paar Quesadillas und andere Köstlichkeiten. 

Am zweiten Tag machten wir uns auf, den ersten Hügel neben der Unterkunft zu erkunden, von wo wir aus einen tollen Überblick über die Stadt erhielten.1994 war das Weltaugenemerk auf die Provinz Chiapas gerichtet, denn für 12 Tage besetzten Zapatisten, die gegen das damals in Kraft getretene NAFTA Abkommen kämpften, zahlreiche Städte in der Provinz so auch San Cristobal. Über 200 Menschen starben bei den damaligen Unruhen. Der Hauch der Revolution oder zumindest alternative Denkweise schwebt heute noch über der Stadt.







Durch die engen Gassen, vorbei an vielen bunten Gebäuden und zahlreichen VW Käfer ging es zurück zum Hauptplatz und der Kathedrale. 












San Cristobal und die Region Chiapas ist besonders bekannt für Handwerkskunst und so wanderten wir zunächst über den Kunstmarkt, wo man zahlreiche Schmuckstücke, Gewand und allerlei kunstvolle Objekte kaufen konnte. Hinter dem Kunstmarkt schließt der "normale" Lebensmittelmarkt an, wo wir noch einige Zeit verbrachten und uns mit richtig gutem Obst eindeckten.





Dem lokalen Lebensstil angepasst, hieß es danach erstmals "Siesta" für ein paar Stunden in der Hängematte des Innenhofs unserer Unterkunft. Am späten Nachmittag brachen wir auf, einen weiteren Hügel innerhalb des Stadtgebietes zu besteigen, wanderten zahlreiche Stufen nach oben und hatten nochmals einen sehr tollen Überblick über die Stadt, die vielen bunten Kirchen und kolonialen Bauten.








Wenig authentisch - für die Region - dafür umso besser, gönnten wir uns zum Abendessen in einem thailändischen Lokal noch Curry und Pad Thai. Immer Quesadillas, Bohnen, Reis und Hühnchen geht einfach nicht...

Am nächsten Tag zog es uns einige Kilometer aus der Stadt nach draußen in das Naherholungsgebiet Arcotete, am Wochenende Magnet für die örtliche Bevölkerung, waren wir an diesem Montag fast alleine in der Natur unterwegs. Zu Beginn ging es einige Zeit auf einem Fluss entlang durch den Park, danach wanderten wir zu Fuß herum.



Besonders bekannt ist der Park für seine große Höhle, durch die ein Fluss durchfließt. Wir wanderten am Höhlenrand entlang, bis ganz zur Höhlendecke hinauf, wirklich beeindruckend. 







Ziplining hat uns in Costa Rica schon Spaß gemacht und so mussten wir es auch in Mexiko zu einem wirklich sehr sehr günstigen Preis ausprobieren. Günstiger Preis ist vielleicht generell ein Stichwort - wir beide empfinden - zumindest San Cristobal - um einiges günstiger als die letzten Orte und Länder, zumindest auf einem ähnlichen Niveau wie Guatemala.

Die 2 Ziplines waren verhältnismäßig kurz mit 500 und 300 Meter, vor allem die längere Strecke war aber unglaublich schnell und erforderte einiges an Bremskraft. Während ich noch mit ziemlicher Wucht aber doch irgendwie auf der Plattform zu stehen kam, rollte Babsi nach missglückten Bremsmanöver wieder zur Hälfte der Strecke zurück, wurde aber von den Mitarbeitern eingefangen und holte sich so noch einen zusätzlichen Kick.



Früh am nächsten Morgen holte uns ein Shuttlebus ab, es ging zur ca. 1 Stunde entfernten Stadt Tuxla Gutierrez, wo wir eine Bootsfahrt durch den Canon del Sumidero, einer gewaltigen Schlucht gebucht hatten. Der Ort liegt um einiges niedriger als San Cristobal, wo es immer angenehme 20-25 Grad hatte und so konnten wir erstmals mit 30+ ° mexikanischer Hitze vertraut werden.



Die Bootsfahrt entlang der imposanten Schluchtwände führte uns auch an vielen Vögeln, Krokodilen und auch einer großen Zahl an Geiern vorbei. Besonders angenehm war wie im Vortag, dass wir während der 2 stündigen Tour nur ca. 5 oder 6 andere Boote sahen und so das Naturschauspiel sehr intensiv genießen konnten.








Besonders faszinierend fanden wir beide die "Pilzwand" - heiß nicht in Wirklichkeit so - wo die Steine eine Art Dach / Pilz aus der Felswand heraus bildeten. Besonders schön war auch hier zu sehen, wie das Wasser am Boden der Schlucht Leben und grüne Pflanzenvielfalt herausbringt, während einige Meter oberhalb nur Kakteen überleben.




Am Rückweg fuhren wir ein paar mal zum Ufer um Krokodile - bzw. Spanisch "Cocodrillos" - zu suchen. Meistens verschwanden die Lebewesen aber relativ rasch in den braun / grünen Fluten und hatten wenig Interesse an unserem Boot.





Am Rückweg hielten wir noch in einer kleinen Ortschaft, wo ich besonders den großen Marktplatz mit seinem säulenförmigen Bauwerk imposant fand. Wir nutzen die Pause, um uns bei 2 herrlichen Smoothies abzukühlen.

Zurück in San Cristobal ging es nochmals auf den Kunstmarkt und durch die Fußgängerzone, wo wir in einem argentinischen Lokal unseren Hochzeitstag ausklingen ließen. 3 Jahre verheiratet und 3x im Ausland (London, Abu Dhabi und jetzt eben Mexiko) - ja wir sind gerne unterwegs.


Während ich diese Zeilen schreibe, tuckern wir mit einem großen, sehr gemütlichen Bus von San Cristobal aus nach Palenque, wo wir uns die nächsten beiden Tage die Mayatempel und Ausgrabungsstätten bzw. blaue Quellen und Wasserfälle ansehen wollen. Die nächste Woche wird sehr heiß werden - in der Pause zuvor hat das Handy 39 Grad angezeigt - in einigen der wärmsten Orte von Mexiko, ehe es am Meer in Tulum wieder etwas kühler wird. 



1 Kommentar:

  1. Hallo ihr beiden. Wie ich sehe geniesst ihr die Reise noch immer. Viel Spass bei den Tempeln in Yucatan und liebe Grüsse aus Ecuador.

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