Mittwoch, 18. Mai 2016

Alleppey& Munnar - Traumhaftes Kerala

Von Mysore aus ging es per Nachtbus (3x in einer Woche in der Nacht reisen ist wirklich anstregend) nach Alleppey wo wir um 3 Uhr morgens ankamen. Wir bezogen wieder ein Guesthouse für ein paar Stunden und um 9 Uhr ging es zum Hafen, wo wir einen Deal mit einem Hausbootbesitzer erreichen wollten. Der Plan hatte allerdings mehrere Haken 1) Ferienzeit in Kerala und viele Touristen aus dem eigenen Bundesstaat und 2) Samstag also Wochenende. Nach einiger Zeit und zahlreichen viel zu teuren Angeboten kamen wir mit einem netten Jungen ins Gespräch. Er stellte uns sein Konzept vor, das auf ökologisch verträgliche, nachhaltige und umweltschonende Hausboottouren ausgelegt war.

Das Konzept gefiel uns, auch der Preis passte und so gings zurück in die Unterkunft um unsere großen Rucksäcke zu holen und gegen 12 Uhr bezogen wir unser Hausboot.


Vom Ausgangspunkt etwas abgelegen von den viel größeren Hausbooten legten wir also zu unserer Fahrt in die Backwaters, einer Vielzahl von kleinen Kanälen rund um Alleppey die bis nach Kochin reichen, ab. Die Crew bestand aus dem Captain, der vorne am Steuerrad seinen Posten erklomm und einem Koch, der im hinteren Teil des Hausboots bereits unser Mittagessen vorbereitete.








Unser Hausboot hatte alles, was wir uns erwartet hatten, ein eigenes Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad, einen Sitzbereich im vorderen Bootsabschnitt und eine gemütliche Liegemöglichkeit. Im Gegensatz zu den anderen Hausbooten mussten wir auf TV, Klimaanlage und andere für uns überflüssige "Annehmlichkeiten" verzichten. Wir waren so den authentischen Backwaters viel näher!

Nach der Mittagspause ging die Fahrt durch die Kanäle weiter, bis wir schlussendlich unseren Nachtanlegeplatz fanden. Kurios; Nicht nur in Alleppey auf den Straßen waren Autos mit riesigen Boxen der wahlkämpfenden Politiker unterwegs, (in Kerala waren "Landtagswahlen" an diesem Wochenende) sondern auch mit Booten konnte man ballernde Musik und Ansprachen "genießen". 




Das Abendessen war wiederum vorzüglich und nach der Nacht auf dem Hausboot ging es am frühen Morgen zurück zum Anlegeplatz, von dem wir aus gleich zum Busbahnhof fuhren, denn unser nächstes Ziel Munnar stand bereits auf dem Programm. 

Die Busfahrt im "LUP von Indien" (zum Verwechseln ähnlich) war bis zum Beginn der Serpentinenfahrt Richtung Munnar sehr unauffällig. "Lunchbreak" nach ca. 3 1/2 Stunden vor Beginn des kurvenreichen Fahrtabschnittes, wobei sich unsere indischen Reisegenossen in der 15 minütigen Pause teilweise unglaubliche Mengen von Reis einverleibten, sollte sich noch als folgenschwerer Fehler herausstellen. Es dauerte 15 Minuten und der erste Kollege übergab sich und es sollte nicht der letzte gewesen sein.,, Wir und unsere Rucksäcke überstanden die Attacken glücklicherweise unbeschadet und so erreichten wir die Teeregion Munnar, einem Ort auf den wir uns beide schon extrem freuten. Angenehm zu Beginn, nicht 35 - 40° Grad sondern nur knapp 23° Grad.

Wir erlebten bereits in Malaysien und Sri Lanka den tollen Charme von diesen Gegenden und Munnar sollte den Teeregionen in den anderen Ländern um nichts nachstehen. 

Tag 1 borgten wir uns ein Motorrad aus, mussten allerdings einige Zeit warten bis der Regen aufhörte. Danach folgte allerdings eine tolle Fahrt mit beeindruckenden Ausblicken und einer nassen Rückfahrt.





Tag 2 wollten wir zur Top Station, dem höchsten Punkt in Kerala. Die Fahrt mit dem kleinen Motorrad auf der kurvenreichen Straße war bereits ein Highlight. Wichtigstes Instrument - die Hupe, um vor jeder Kurve Aufmerksamkeit zu erregen.



Der Ausblick von der Top Station war beeindruckend. Toller "Schmäh" allerdings, man musste Eintritt zahlen (kleine Summe) um zum eigentlichen Ausgangspunkt zu gelangen. Auf der Strecke vor dem Ausgangspunkte konnte man nicht das gesamte Panorama genießen: war die Sicht doch mit Hütten, Bäumen und Häusern verlegt - in Summe eine nette Geschäftsidee.




Auf der Rückfahrt kamen wir bei mehreren Staudämmen und dem sogenannten Echo Point vorbei, einer kleiner vorgelagerten Insel im Stausee auf dem man sein eigenes Echo hören sollte. Die Kinder hatten ihre helle Freude. 


Tag 3 stand eine Wanderung durch die Teeplantagen auf dem Programm. Begleitet wurden wir von einem Guide bzw. einem französischen Pärchen und 2 Amerikanern. Die Wanderung war unglaublich schön und wir bekamen beeindruckende Natur zu Gesicht. 





Die Wanderung führte aus auf 3 kleine Hügel und entlang von Teeplantagen bis zum Aussichtspunkt oberhalb.




Der Abstieg führte uns durch den Wald, wo wir wild wachsende Zimtbäume, Kardamonpflanzen, diverse Ayurvedaheilpflanzen und farbenfrohe Blumen sahen.




Munnar hat uns in seinen Bann gezogen. Wir haben traumhafte Tage in diesem grünen "Paradies" verbracht und wissen nun, warum alle Reisenden von Kerala und seiner Natur schwärmen.

Morgen geht es wieder in eine wärmere Gegend, nämlich nach Madurai in den Bundesstaat Tamil Nadu.

Entspannte Grüße,

Wolfgang und Babsi


PS: wir konnten unser Bild aus Sir Lanka - "Das Blogbild" fast identisch nachmachen:









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen