Samstag, 7. Mai 2016

Goa - Perle des Südens

Nach den aufregenden Tagen in Mumbai ging es per Flug in den Staat Goa. Genauer an den Agonda Beach ca. 75 km südlich von Vasco da Gama, der Hauptstadt von Goa, wo wir eine entspannte Woche am Meer verbringen wollten.

Was verstehen viele wenn sie den Namen Goa hören? Technoparties, Aussteiger, Hippiedomizil, Strandparties, überfüllte Bars usw. 

Das mag alles teilweise zutreffen, nicht jedoch im Süden von Goa, dem generell ruhigeren Teil des Bundesstaates und schon gar nicht in der Nachsaison. Nachsaison, weil es unter Tags 35 Grad bekommt (wie kann man das nicht mögen) und weil nur mehr wenige, dafür gute Lokale offen haben. Weil weniger nervige Straßenverkäufer unterwegs sind, die sowieso immer die gleichen Gewandstücke und Kunstwerke verkaufen, wie wir im etwas besser besuchten Palolem, dem Nachbarort bei einem Ausflug herausfinden sollten.

Für uns nach den anstrengenden Sightseeingtouren im Norden Indiens und der Wanderung in Nepal eine äußerst willkommene Abwechslung...


Weniger Touristen vielleicht, die Anzahl der Kühe auf der Hauptstraße und am Strand dürfte sich allerdings nicht nach diesem Gesetz beugen.



Wir haben unsere Unterkunft im Common Home einer Unterkunft am Strandende von Agonda bezogen. Dort haben wir nur wenige Meter zum sehr schönen Strand, mit vielen netten Sitzgelegenheiten unter Palmen und Sonnenblenden. Ausgezeichnet, um wieder Kraft zu tanken für die kommenden Abenteuer und um das eine oder andere Buch zu lesen. Unsere Unterkunft kostet im Vergleich zur Hauptsaison im Dezember 1/5 des Normalpreises... wir können uns nicht beklagen.










Weil wir nicht nur Strand und Sonne tanken wollten, haben wir uns auch einen Roller ausgeborgt und sind mit diesem im Bundesstaat Goa etwas herum gekommen. Der erste Ausflug sollte uns Richtung Süden bis zum Polem Strand und weiter nach Harwar, also sogar in den Nachbarbundesstaat nach Karnaka bringen. 






Am Straßenrand sahen wir einige lustige Schilder:

1. "Don`t mix alcohol while driving" - also Barkeeper spielen ist verboten, aber Alkohol während der Fahrt zu konsumieren scheinbar kein Problem...

2. "Don`t spill dirty fishwater" - wir konnten uns gerade so irgendwie zurückhalten und diese Regel befolgen.

Abends gab es neben den bekannten Curryvarianten für uns in der letzten Woche auch 2x Fisch. Auch das wollen wir den Gourmetfreundinnen und Freunden dieses Blogs natürlich nicht vorenthalten. 



Ein weiterer Ausflug führte uns in den Norden von Goa in die Stadt Magoa und weiter an den Cola Beach. Der Cola Beach ist insofern besonders, weil er sowohl am Meerstrand als auch an einer Süßwasserlagune liegt. Der Weg zum Strand war mit dem kleinen Roller sehr abenteuerlich, schlussendlich haben wir es nach 3 Kilometer Offraod und einigen Zweifeln ob dies wirklich der richtige Weg sei, dann doch geschafft. 







Was uns sowohl im Süden als auch bereits im Norden Indiens immer wieder zur Verzweiflung gebracht hat ist das "Kopfwackeln" der Inder auf unsere Fragen.

Ein Beispiel:

A) Excuse me, is this the right Busstop?

B) Als Antwort....


Nicht immer gaaaaanz eindeutig für uns :-)

Theorien zum Kopfwackeln aus einem anderen Blog können hier nachgelesen werden:

"Jeder, der schon in Indien war, kennt es: das Kopfwackeln. Als ich einen Arzt im Spital danach fragte, antwortete er, Inder hätten einen Halsmuskel mehr als der Rest der Erdbevölkerung – und lachte. Es scheint in der Tat, als hätte der indische Kopf mehr Bewegungsfreiheit als unserer. Ich versuchte, die Wackelbewegung nachzuahmen, aber nur mit mässigem Erfolg.
Über die Bedeutung des Kopfwackelns bin ich mir nicht ganz im Klaren. Inder, die es tun, konnten es mir auch nicht erklären, einigen war noch nicht mal bewusst, dass sie es taten. Meiner Erfahrung nach wird es häufig als «Ja» verwendet. Es kann aber auch bedeuten, dass der Kopfwackler nicht weiss, wovon man spricht, dann ist es eher ein ausweichend-verlegenes «Jaja, klar» oder auch ein «Keine Ahnung»; es kann aber durchaus auch ein «Lass mich in Ruhe» mitschwingen. Da das Kopfwackeln so schwer einzuschätzen ist, kann es zu Missverständnissen, aber auch zu witzigen Situationen führen. Zum Beispiel wenn ich in die Runde frage, wer ein Guetsli will – und kurz darauf jemand, der meiner Meinung nach eindeutig keins möchte, überrascht fragt, warum er jetzt keins bekommen habe.
Die Inder sind ein friedliches Volk. Vielleicht haben sie das Kopfwackeln eingeführt, um Konfliktsituationen zu entschärfen. Statt sich anzubrüllen oder sich Vorwürfe zu machen, wackeln beide Parteien bloss mit dem Kopf. Jeder kann dann den für ihn relevanten Gehalt der Antwort selber bestimmen, niemand wird gekränkt, und beide können in gelassener Kopfwackelseligkeit auseinandergehen.
Es könnte aber auch sein, dass das Kopfwackeln wirklich nur zur Unterwackelung eines «Ja» gebraucht wird. " 

von  http://www.beobachter.ch/konsum/reisen/artikel/indisches-tagebuch-teil-2_das-kopfwackeln/






Ziemlich viel Energie kostete uns die letzten Tage das Buchen von weiteren Zügen und Bussen. Nachsaison ja, aber der Andrang auf Tickets war noch immer so gewaltig, dass wir nun bereits die Züge bis Chennai vorgebucht haben. Wir wollten nicht auf die Warteliste wie bei unserem ersten Zug am Sonntag kommen, den wir aufgrund der aussichtslosen Position auf der Liste mittlerweile auch storniert haben. Ausweichen kann man immer mit Bussen die jedoch a) teurer und b) unbequemer sind, und c) in der Regel länger brauchen. 

Ehe es mit dem Bus nun Sonntagnacht zum nächsten Stopp nach Hampi geht, werden wir die letzten Tage am Strand hier in Goa in vollen Zügen genießen.



Zu Goa im Mai können wir nur weitergeben, dass wir den Aufenthalt hier als absoluten Geheimtipp empfehlen können. Der Strand ist menschenleer, die Preise sind gut und man kann hier eine wunderbare Zeit verbringen, sofern man nichts dagegen hat, sich auf die einzigen offenen Lokale zu beschränken und kein "Shoppingvergnügen" neben der Straße vorfindet.

Bis bald,

Wolfgang und Babsi


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