Sonntag, 21. Mai 2017

Santa Clara - Cienfuegos - Playa Giron / Schweinebucht

Den letzten Teil unserer Reise durch Kuba starteten wir in Santa Clara, bekannt für seinen revolutionären Geist und die zahlreichen Statuen, die das Leben von Che Guevarra huldigen. Der erste Stopp in der Stadt im Zentrum von Kuba war entsprechend gleich der Revolutionsplatz und das Che Guevarra Mausuleum, wo den gefallenen Kämpfern der Revolution und ebenfalls Che gedacht wird, der in Kampfhandlungen in Bolivien in den 60er Jahren ums Leben kam.








Nach dem Rundgang entlang der historischen Plätze machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft, die nur wenige Minuten vom belebten Hauptplatz der Stadt entfernt lag. In typischer Manier waren - wie in den vorherigen Orten in Kuba - die wichtigsten Gebäude des Ortes rund um den Park angeordnet. 




Mit einsetzender Dämmerung begannen zahlreiche Straßenmusiker zu spielen und auch vor einem der teureren Hotels wurde Musik gespielt - die Menschen tanzten auf der Straße.








Am nächsten Tag verbrachten wir ebenfalls viel Zeit mit Rundgängen in der Stadt, erkundeten enge Gassen und planten am Abend einen Besuch im "Veranstaltungs / Discoraum". Dieser Ort wurde uns vom Besitzer der Casa Particulares empfohlen, hat er doch 24 Stunden offen und ist gleichzeitig Kindertreff unter Tags und Partieraum am Abend. Wir trafen gegen knapp 20 Uhr ein und konnten die letzten Lieder einer Sängerin verfolgen. Danach übernahm ein älterer Sänger das Mikrofon und die durch Rum motivierte Menge begann auch hier wiederum frenetisch zu tanzen. Die Besucherinnen und Besucher waren über unsere Anwesenheit sichtlich verwundert und so kamen wir mit einigen Leuten ins Gespräch und lernten auch einfache Tanzschritte - ein gelungener Abend.




Bevor es am nächsten Tag nach Cienfuegos ging, machten wir noch kurze Zwischenstopps bei der "Che mit Kind" Statue. Das Kind - bzw. die vielen Kinder, die auf der Statue angebracht sind - soll die nächste, sozialistische Generation von Kuba bzw. der Welt symbolisieren. 



Weiter ging es zu einem Freiluftmuseum, wo die Waggons ausgestellt wurden, mit denen Waffen transportiert wurden und die von den Guerrilas in einer Nachtaktion überfallen wurden. Hier wurde auch besonders auf das militärische, strategische Geschick von Che hingewiesen.




Nach nur einer knappen Stunde Fahrtzeit kamen wir in Cienfuegos, der "Perle von Kuba" an. Die Stadt gliedert sich in 2 touristisch interessante Gebiete, zum einen den Stadtteil rund um den Punta Gorda, direkt am Meer, wo sich ein koloniales Gebäude neben das andere reiht und andererseits die Gegend rund um den Hauptplatz. Wir wanderten entlang des Malecons und besuchten den Stadtteil Punta Gorda zuerst. 





Ein Stärkung im bekannteste Lokal der Stadt, wo wir ausnahmsweise über unserem Budget, herrliche Meeresfrüchte und Fisch aßen, stand natürlich auch auf dem Programm.









Unsere Casa Particulares war genau mitten zwischen Punta Gorda und dem Hauptplatz gelegen. Wir fanden eine Art kubanisches Tuktuk - eine wilde zusammengeschweißte Konstruktion - die uns sodann wieder zurück zu unserer Unterkunft brachte, von wo wir nach einer kurzen Pause Richtung Hauptplatz losgingen.









Der Hauptplatzbesuch war mittlerweile "Routine" für uns. In Cienfuegos fand ich die vielen fußballspielenden Kinder / Jugendlichen bzw. die außerordentlich sorgsam renovierte Innenstadt beeindruckend. Die Perle des Südens ist UNESCO Weltkulturerbe, insofern floss viel internationales Geld in die Erhaltung der Gebäudesubstanz. Leider waren rund um den Hauptplatz auch sehr viele dubiose Gestalten, die uns mehr oder weniger aufdringlich in ihre Lokale locken wollten - die Abendstimmung wurde von diesem nervigen Gehabe leider etwas getrübt.








Am nächsten Morgen ging es weiter, nächster und letzter Punkt der Rundreise sollte die Schweinebucht sein. Unsere Unterkunft fanden wir in der Ortschaft Playa Giron, wo auch das Museum zur missglückten Landung der von der CIA unterstützen kubanischen Konterrevolutionären steht. Die Niederschlagung der versuchten Invasion der Insel im Zuge der Atomkrise wird noch immer als größter Triumph der Revolution ausgeschlachtet. Im  Museum wurden diverse Flugzeuge, Panzer und ähnliches Kriegsmaterial ausgestellt, sowie das Leben von Kämpfern, die das "Vaterland" verteidigen.




Nach dem Museum ging es Richtung Norden zum Playa Larga, einem wunderbaren, wenngleich sehr flachen Strand. Im kühlen Nass bzw. unter den schattigen Palmen verbrachten wir einige gemütliche Stunden.





Am letzten Tag in der Region ging es für mich wieder unter Wasser. Ein Tauchgang in der Schweinebucht war ein absoluter Fixpunkt für mich während unserer Kubareise. Die Region ist einerseits für ihre unberührten Korallenriffe (ist definitiv so), für die große Fischfalt (wiederum ein Check) und die Besonderheit, dass man direkt vom Land aus ins Wasser einsteigen kann, bekannt. Das Korallenriff beginnt nur wenige Meter vom Einstiegspunkt weg, so startet das Abtauchen im nur knapp 1 Meter tiefen Wasser und man taucht kontinuierlich tiefer ab, ehe man zum Bruch kommt, von wo es aus einige hundert Meter in die Tiefe geht.






Für mich 2 absolut spektakuläre Tauchgänge - zugleich die günstigsten während der Reise. Die Kombination aus dem langsamen Abtauchen und der schnellen Erreichbarkeit des Riffs und die anschließende gigantische Korallenmauer, die ins sprichwörtliche Nichts führt, waren eine beeindruckende Kombination. Die Sicht war mitunter die Beste, die ich auf der ganzen Reise erleben durfte und auch die Fischmenge war beeindruckend. 

In ca. 24 Meter Tiefe sah ich auch erstmalig eine Muräne, die nicht zwischen den Korallen "böse" hervorschaut sondern entlang der Wand geschwommen ist. Diese knapp 3 Meter lange "Schlange" in dieser Form zu sehen, war das sogenannte "Icing on the cake" - also noch das letzte i-Tüpfelchen von 2 grandiosen Tauchgängen.







Kuba ist ja mitunter auch für seine All Inklusive Resorts bekannt. In Playa Giron machten wir am Nachmittag - Walter, Werner und Babsi waren bereits von der Früh weg dort - eine besagte Anlage unsicher. Wir besorgten uns ein Tagesticket für die Anlage und verbrachten die restlichen Tagesstunden am Pool und in den Liegen und ließen die letzten Reisewochen Revue passieren.



Am nächsten Morgen ging es von der Schweinebucht zurück nach Havana. Die Tage zurück in der Hauptstadt habe ich in einem vorherigen Blogeintrag bereits beschrieben - etwas verwirrend vermutlich. 

3 Wochen Kuba gemeinsamen mit meinen Brüdern war ein spannender Abschluss unserer Reise. Wir konnten die Lebensweise im Inselstaat erfahren und durch zahlreiche Gespräche mit den Vermieterinnen und Vermietern bzw. Leuten auf der Straße auch hinter die Fassade des touristischen Kuba blicken. 

Die Berichte über unsere Reise finden somit ein Ende, in den nächsten Tagen werden wir noch Gesamteindrücke zu unserer Reise und einige Zahlen betreffend der Reise liefern und den Blog so zu einem - vorübergehend - würdigen Ende bringen. 










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