Samstag, 1. Oktober 2016

Neukaledonien - Der Osten

Von Koumac brachen wir über die kurvenreiche, aber sehr gut ausgebaute Strecke Richtung Osten auf. Grand Terre hat im Zentrum ein Bergmassiv, das es zu überwinden gilt, wenn man auf die "andere" Seite der Insel möchte. Wir machten am höchsten Punkt einen kurzen Zwischenstopp und konnten sowohl die Ost- als auch die Westküste vom Aussichtspunkt erkennen. 




An der Ostküste fuhren wir noch knapp 1 Stunde direkt entlang der Küste - eine wirklich sehr schöne Strecke - ehe wir die Autofähre erreichten. Wir mussten nur kurz warten, ehe wir mit einem zweiten Auto auf das kleine Schiff, das entlang eines Drahtseils geführt wird, befahren konnten und in knapp 5 Minuten das andere Ufer erreichten. 







Weitere 15 Kilometer später erreichten wir Hienghene, das Ziel unserer Autofahrt. Wie bereits einige Orte zuvor in Neukaledonien, kann man Hienghene durchaus als Kaff bezeichnen. 1 Supermarkt, paar Hütten, Markt am Vormittag, paar Übernachtungsmöglichkeiten - fertig. Dennoch waren wir mit der Wahl dieses Ortes durchaus zufrieden, konnten wir doch in den Folgetagen sehr schöne Ausflüge unternehmen. Unterhalb ein paar Eindrücke vom Ort, inklusive der Sehenswürdigkeit, der Steinformation mitten im Meer namens "Henne".










Am zweiten Tag ging es für mich wieder unter die Wasseroberfläche. Mit Jean Luc - dem Tauchmeister - und 5 Franzosen bestiegen wir das kleine Boot und erreichten nach knapp 30 Minuten unseren Tauchpunkt. Für mich neu, war Jean Luc in diesem Fall alles in einem: Tauchmeister, Kapitän usw. Das Boot wurde am Riff an einer fix montierten Boje befestigt, dann wurden Tauchtandems eingeteilt, kurze Besprechung und dann gings schon rückwärts vom Boot in die Pazifikfluten. 




Die ersten Blicke unter Wasser waren bereits gewaltig. Ein farbenfrohes Riff, unzählige Fische und die Sicht gewaltig - von wegen 15 Meter, Jean Luc, das waren 20-30 Meter. Entlang des Seils gings zum Treffpunkt mit den anderen Tauchern und dem Tauchmeister in knapp 5 Meter Tiefe. Druckausgleich und dann gings hinunter bis knapp 12 Meter, wo wir das Riff umrundeten. Die Unterwasserwelt war gewaltig, so viele bunte Fische, Korallen und anderes Getier. Leider hatte ich bei dieser Tiefe ziemliche Probleme mit dem Druckausgleich und so musste die gesamte Gruppe für knapp 5 Minuten in dieser Tiefe bleiben. Dann "öffnete" sich mein Ohr zum Glück und wir konnten zu den richtigen Highlights starten. Wir tauchten durch 3 Unterwasserhöhlen, Jean Luc leuchtete für jeden Taucher die Korallen aus und nach knapp 6 Metern hieß es zusammenwarten bis alle Leute durch die jeweiligen Höhlen durchgetaucht waren. Die letzte der Höhlen musste man ohne Flossenbewegungen bewältigen und am Meeresgrund mit den Händen entlang hanteln, hört sich wilder an, als es war. Das Taucherlebnis war jedenfalls spitze! 




Nach 55 Minuten und dem obligatorischen Sicherheitsstopp in 5 Meter Tiefe tauchten wir wieder auf. Dann ging es zu einem anderen Tauchspot mit dem Boot und wir konnten uns mit Tee und Kaffee am Boot stärken. Der zweite Tauchgang startete ca. eine Stunde  später und dauerte genauso etwa eine Stunde, ebenfalls wieder durch Höhlen und rund um Korallenriffe. Dieses mal hatte ich keine Probleme mit dem Druckausgleich, was das Tauchabenteuer noch besser machte. 

Den Nachmittag verbrachten wir gemütlich am Balkon in unserer Unterkunft.

Am nächsten Tag ging es für uns auf den Wanderweg namens "Les Roches de la Ouaieme" auf den Berg Ouaime. Die Wanderung wurde am Wanderfolder als anstregend, schwierig und brutal bezeichnet. Entsprechend waren wir vorbereitet und nahmen in Summe 5 Liter Wasser mit - eine kluge Entscheidung. 

Der erste Teil der Wanderung führte durch ein Gebiet, das offenbar erst von einem Waldbrand betroffen war. Waldbrände dürften gerade an der Ostküste keine Seltenheit sein. Wir sahen bei unserer Fahrt einige Brände und Feuerwehrwägen fuhren uns auch gelegentlich entgegen. 


Danach ging es über eine offene Fläche, wo wir tolle Blicke auf den Pazifik, die vorgelagerten Inseln und auch den Tauchspot des Vortages erhielten. 







Der nächste Teil war im Wald, angenehm weil schattig, aber auch schwierig weil viele Wurzeln und lockere Steine. 

Wir kamen dann zu einem Waldstück, wo wir für knapp 15 Minuten den Weg nicht weiter wussten und einige Versuche benötigten, bis wir die richtige Abzweigung / Markierung fanden. Die Suche lohnte sich allerdings, denn nach einigen leichten Kletterpassagen erreichten wir wieder eine offene Fläche und konnten ein herrliches Panorama genießen. 



Danach ging es auf offener Fläche weiter auf knapp 750 Höhenmeter, wo wir Pause einlegten. Den Aufstieg bis zum Gipfel - weitere 120 Höhenmeter - führten wir nicht mehr durch, da der Weg zu verwachsen und für uns gefühlt zu unsicher war. 








Der Abstieg entlang des gleichen Weges dauerte anstatt der knapp 3 1/2 Stunden Aufstieg, nur 1 3/4 Stunden. Am Nachmittag ruhten wir unsere müden Knochen im Quartier aus. 



Am dritten Tag borgten wir uns ein Doppelsitzerkayak von der Tauchschule aus und fuhren anfangs über das offene Meer und dann durch die Lagune. Stellenweise mussten wir das Boot durch seichte Stellen und Strandabschnitte tragen - wir hätten die Fahrt besser bei Flut durchgeführt. Das Rudererlebnis war für uns beide dennoch ein absolutes Highlight.











Danach traten wir die lange Rückfahrt nach Noumea an, wo wir zuerst wiederum das Bergmassiv überqueren mussten und danach von Kone bis Noumea entlang der Westküste zurückfuhren. Die letzte Nacht in Neukaledonien verbrachten wir wieder bei Jonathan, ehe es am Folgetag für uns zurück zum Flughafen ging. 




Knapp 1 Flugstunde später erreichten wir Vanuatu, wo wir aktuell die nächsten 10 Tage verbringen werden. 

Neukaledonien war ein absolut beeindruckendes und empfehlenswertes Land - für mich aber ein Reiseziel, das ich nächstes Mal zumindest mit rudimentären Französischkenntnissen besuchen möchte. 

Au Revoir aus Vanuatu!


1 Kommentar:

  1. Dieser Teil vom Inseln schaut viel wilder (und interessanter) aus. Oder ?
    Ja. Französisch zu kennen hilft sicher ein bisschen ;-).
    Wie war für dich mit den Tauchern? Könntest du leicht mit ihnen kommuzieren ?

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