Mittwoch, 15. Juni 2016

Shanghai - Von der Sumpflandschaft zur Hochhausmetropole

Von Xian ging es per Flug nach Shanghai Pudong International Airport. Dort stellte sich die Frage: Maglev - also Siemens Transrapid Magnetschwebebahn oder U-Bahn um ins Stadtzentrum zu gelangen. Nüchtern betrachtet eine einfache Entscheidung: knapp 4 Yuan also 60 Cent für U-Bahn oder 6 Euro für 300 km/h Abenteuer mit gerade einmal 20 Minuten Zeitersparnis.

Es wurde der Maglev, bewusste "Dummheit" :-)


Die Fahrt mit der Siemens Magnetschwebebahn dauerte auch gerade einmal 10 Minuten, also ein üppiger Preis für das kurze Erlebnis. Trotzdem sehr spannend mit so einem Gefährt mal zu fahren, die Technik / der Hype dürfte ja vor ein paar Jahren eingeschlafen sein. 

In Shanghai angekommen trafen wir uns rasch mit Ralph, der unser Couchsurfinghost für die nächsten Tage sein sollte. Ralph ist gebürtiger Deutscher und für seine deutsche Firma seit Anfang des Jahres in Shanghai tätig. Untergebracht im Viertel French Concession fanden wir in seiner Wohnung einen idealen Rückzugsort nach unseren Erkundungen in der Stadt. Ralph war ein toller Host und spannender Gesprächspartner.

Am ersten Abend gingen wir gemeinsam nach Tianzifang, eine Mischung aus chinesichen Bobo Kaffeehäusern, Touristenramschläden und Schmuckgeschäften. Zu sehen gab es genug - mein "Highlight" ein T-Shirt mit "ObaMao" Aufdruck und Mischung aus Obama und Mao vorne drauf.. Kitsch pur - Foto verboten. 

Am Folgetag borgten wir uns Räder aus und erkundeten auf knapp 30 Kilometern und mit Ralph als unserem Guide die Stadt. Es ging über den Fluss, am Expo 2010 Gelände vorbei und auf der Insel Pudong wieder zurück. Hier ein paar Eindrücke:






Am Abend trafen wir uns mit Jakob und Janine, unseren Hosts aus Peking, die aufgrund der Feiertage ebenfalls in Shanghai waren - welch Zufall. Vom Hotel Indigo wo die beiden untergebracht waren hatten wir einen tollen Ausblick auf die bekannte Hochhausfront und den Fluss. Die Stimmung während des Sonnenuntergangs war gewaltig.




Besonders hervor gestochen sind der Jianmao Tower, mittleres Bild links, dann das zweithöchste Gebäude der Welt der Shanghai Tower in der Mitte und das "Flaschenöffnerhochhaus" der Shanghai Financial Tower. Hierzu eine lustige Geschichte die mir Jakob während unseres Spaziergangs am Bund, der Flaniermeile neben dem Fluss erzählte:

Das Hochhaus wurde von Japanern geplant, die Öffnung war ursprünglich rund vorgesehen. Die Chinesen wollten das aber in einem sehr späten Bauabschnitt, als das Gebäude schon fast fertig war, doch nicht. Grund - die runde Öffnung erinnerte zu sehr an den runden, roten Kreis auf der japanischen Flagge. Ein Denkmal Japans mitten in China geht ja mal überhaupt nicht, also musste umgeplant und das Gebäude wie es jetzt steht errichtet werden.

 Bei unserem netten Spaziergang entstanden einige schöne Bilder:



Ein toller Abend ging zu Ende und eine grauenhafte Nacht folgte für Wolfgang... Die Sonne unterschätzt, zu wenig getrunken unter Tag und als Folge vermutlich ein Sonnenstich mit allen dazugehörigen Folgeerscheinungen...

Tag 2 war folglich ein Tag im Bett mit Fieber, Kopfschmerzen und Co - ekelhaft.

Tag 3 regnete es leider aus Kübeln und so mussten wir von unseren ursprünglichen Plänen abweichen und gingen ins Shanghai Museum. Eine durchaus nette Erfahrung, auf zahlreichen Stockwerken wurden Bilder, Statuen und Ähnliches aus diversen Regionen Chinas gezeigt.





Dem Wetter entsprechend waren sehr viele Besucher im Museum, so suchten wir uns die für uns spannenden Bereich heraus und verbrachten dort mehr Zeit. Münzfreunde werden wir in diesem Leben vermutlich keine mehr, auch wenn das Studium der Numismatik durchaus ein Alleinstellungsmerkmal darstellen würde.




Danach ging es mit der U-Bahn nach Pudong, dem Hochhausviertel am Fluss. Der Stadtteil Pudong war vor 20 Jahren noch eine Sumpflandschaft, weit entfernt davon wie es heute aussieht. Die Entwicklung von Shanghai ist Stadtplanerisch eine ganz spezielle Geschichte und wäre vermutlich einen eigenen Blogeintrag wert. 

An eine Aussichtsplattform war während unseres Aufenthalts leider nicht zu denken aufgrund des schlechten Wetters und der miesen Sicht. So fuhren wir ins 56 Stockwerk des Jinmao Towers um von der dortigen Hyatt Hotellobby den tollen Blick knapp 50 Stockwerke nach oben einzufangen. 




Die Shanghai Tage waren leider krankheitsbedingt einen Tag verkürzt, durch die intensive Radtour und die abendliche Wanderung bekamen wir dennoch einen kurzen, aber intensiven Einblick in die Stadt. Das Museum war kurzweilig und das Wetter an Tag 3 konnten wir uns nicht aussuchen, aber die Atmosphäre hatte so auch etwas Besonderes an sich. Wir werden während unserer Reise vermutlich noch auf die eine oder andere Aussichtsplattform kommen.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen