Sonntag, 5. Juni 2016

"Ni Hao" - Sightseeing im fantastischen Peking

Wir brachen unsere Zelte in Indien ab und verbrachten mehr oder weniger einen ganzen Tag für die Reise von Chennai via Sri Lanka / Colombo mit Sri Lankan Airways im Flieger nach Peking. Der Flug verging dank unserer üblichen Langstreckengetränke (Gin Tonic) äußerst angenehm und ich sah mir wie 3/4 des Flugzeuges (durchwegs chinesische Strandtouristen) in Vorbereitung für das Abenteuer in China den Lehrfilm "Kung Fu Panda 3" an.

Die Einreise in China war sehr angenehm, die Beamte beäugte uns genauestens, klopfte ein paar Daten in den Computer und schon wurden wir durchgewunken. "Amüsant" hinter uns war eine 2 Mann Delegation aus Nordkorea, der eine im gleichen Anzug wie das Staatsoberhaupt inkl der gleichen Frisur, der andere war scheinbar sein Sekretär oder sowas. Beide mit großen Broschen die das Titelbild von Kim Jun zeigten...

Wir bezogen unser Quartier bei Jakob im Oakwood Residence Hotel am zweiten Ring von Peking. Die Stadt ist in mehrere Ringstraßen eingeteilt wobei von innen nach außen gezählt wird. Die Unterkunft war also in extrem guter Lage - mit richtig gutem Ausblick über die Stadt.




Den ersten Tag bei für Peking ungewöhnlichem Sonnenschein machten wir uns auf den Weg zum Lamatempel. Geprägt von 2 Monaten Indien war für uns der Straßenverkehr und die Ordnung auf den Gehsteigen eine wahre Wohltat... wo waren die Kühe? Fallgruben? Der Müll? Schon auf den ersten Metern war klar, China wird ganz anders.

Der Lamatempel war dann nochmals eine Spur entspannter, wir wanderten durch die Innenhöfe des Tempels, bestaunten die teilweise über 700 Jahre alten Bäume und sahen den Gläubigen bei ihren Andachtsritualen zu. Highlight des Lamatempels war die über 18 Meter hohe goldene Buddhastatue im letzten Abschnitt des Komplexes.





Nach einer kurzen Stärkung ging es über die Straße zum Konfuziustempel. Auch hier sehr schöne Parkanlagen, typische Architektur und als Krönung kamen wir gerade zeitgerecht zu einer Darbietung von Tänzern.







Weiter ging es durch die Hutongs, die typischen schmalen alten Straßen von Peking Richtung Drum und Bell Tower. 2 Türme mit denen früher die Zeit verkündet wurde. Wir kletterten zuerst auf den Belltower und sahen uns die große Glocke an, die scheinbar ähnlich der Glocke im Stefansdom zum chinesischen neuen Jahr geschlagen wird. Danach ging es auf den Drum Tower. Dazwischen konnten wir Dreharbeiten zum "chinesischen Gute Zeiten - Schlechte Zeiten" beobachten. Die Schauspieler waren unglaublich mies, dafür hatte der Regisseur umso mehr Stil :)
Wir hatten wieder Glück und genau als wir die Spitze des Drum Tower erreichten begann eine Trommelaufführung.




Tag 1 beendeten wir mit Jakob unserem Host, seiner Freundin Janine und seinem Arbeitskollegen Joel in einem Lokal mit Peking Ente und diversen anderen Köstlichkeiten. Wow, Peking Tag 1 war bereits richtig gut - wir waren gespannt was noch kommt.



Tag 2 begannen wir relativ spät, die Zeitverschiebung musste ausgenutzt werden um NBA Finals im Fernshen gemütlich bei Morgenkaffee um 9 Uhr anzusehen. Wir fuhren nach dem kleinen Zwischenabenteuer "Zugtickets kaufen", wobei die Damen am Schalter genau kein Wort Englisch sprechen konnte - wir aber unsere Tickets trotzdem erhielten - mit der U-Bahn zum Tian´amen Platz, auch Platz des himmlischen Friedens genannt. Unrühmlich bekannt durch die niedergeschlagenen Demonstrationen Ende der 90iger Jahre, die in China wie viele andere Dinge (Facebook, Google - hier gibt es technische Hilfsmittel) unter strenger Zensur gehalten werden. 

Wir bedachten nicht, dass der Platz aufgrund des 27 Jahr "Jubiläums" extra abgesichert war, wir konnten also nicht direkt auf den Platz und mussten einen langen Umweg zum Eingangsbereich der verbotenen Stadt machen. 




Soldaten die nicht im Dienst waren, spielten "Basketball"... ich sah  6 Würfe - 6 davon waren Airballs, sie hatten aber ihren Spaß. Die Teamzuordnung war uns allerdings nicht ersichtlich :)

Nachdem wir leider nicht vorbereitet waren wurden wir vom Faktor, dass die verbotene Stadt nur bis 15:30 offen hat überrascht. Den Nachmittag verbrachten wir also mit Wanderungen durch die angrenzenden Parkanlagen unter anderem kletterten wir auf den Kohlekügel im Jingshan Park, wo wir eine tolle Sicht auf die verbotene Stadt und Umgebung hatten. Trotz guter Sicht wäre bei den bestehenden Smogwerten an diesem Tag in Österreich bereits Alarm ausgerufen worden! So unglaublich schlecht ist die Luft in Peking, hauptsächlich zerstört durch Kohlekraftwerke in den umliegenden Tälern, bzw. Industrieanlagen. 

Tagesausklang war dann im Behai Park, danach schlenderten wir noch etwas durch die angrenzenden Hutongs. Das Abendessen mit der gleichen Crew wie Tag 1 war wiederum unglaublich gut - diesesmal gab es chinesisches Essen aus der Provinz Yunnan. Süßlicher, fruchtiger, aber auch scharf und immer ein Hauch von Limette. Krönung war der Bambusreis.




Tag 3 war dann "Mauertag" - dazu in einem eigenen Eintrag später mehr.

Abendessen an Tag 3 gab es aus Taiwan - mjam mjam.




Tag 4 begann etwas später, nachdem wir zum Ausklang von Tag 3 auf einer "Beisltour" in Peking unterwegs waren mit Jakob und Joel und die Nacht etwas länger dauerte. Ich hatte das Gefühl wir lernten die gesamte deutsche Autobranche in China kennen, zu der Jakob und Joel zugehören. Die Nacht endete mit einer fast schon unglaublichen Begegnung für Wolfgang, der eine Volkssschulklassenkollegei auf einer Rooftop Bar traf - die Welt ist echt ein Dorf.



Tag 4 beendeten wir unser Sightseeing mit einer Tour durch die verbotene Stadt. Diesesmal zu den korrekten Öffnungszeiten :) und mit einer unglaublich großen Anzahl chinesischen Touristen.










Fazit aus den Sightseeingtagen in der Stadt: Peking ist sehr schick und fortschrittlich, viele Chinesen bewegen sich via Elektrorad oder Elektromoped, die Autos sind durchwegs modern und der Verkehr ist nicht so schlimm wie angenommen. Das Essen ist unglaublich gut, vor allem Gemüse jeglicher Art ist fantastisch. Die Tempelanlagen und alten Gebäude haben einen ganz eigenen Charme. Peking ist auf jedenfall einen Besuch wert - alleine aufgrund der Hinweisschilder!


Begeisterte Grüße,

Wolfgang und Babsi




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