Sonntag, 12. Juni 2016

Xian

Von Peking ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug - hier Bullettrain genannt - mit über 300 km/h Richtung Xian. Die Fahrt war geprägt von leer stehenden Geisterstädten, Smog, Kohlekraftwerken und Gemüseplantagen. Sehr trostlos und auch erschreckend, wie hier mit der Umwelt umgegangen wird.




Nach knapp 6 Stunden Fahrzeit und 1.300 zurück gelegten Kilometer erreichten wir Xian und nach einer kurzen Fahrt mit U-Bahn und Fußstrecke unsere Jugendherberge, wo wir im "gemütlichen" 6er Dorm die nächsten 3 Nächte verbringen sollten. Schulschikursfeeling deluxe im Stockbett!

Den ersten Abend gings dann gleich in der Straße zu einem Hot Pot Abendessen. Das ist ein großer Topf, auf der einen Seite heiße Gemüsesuppe auf der anderen brennend scharfe rote Suppe. Man gibt nun Spieße mit Gemüse, Pilzen, Brot, Fleisch und Fisch in die Suppe und bereitet sich so selber das Abendmahl. Bezahlt wird pro verwendeten Stäbchen, eine sehr nette Erfahrung. 




Tag 2 nahmen wir an der kostenlosen Stadttour von der Jugendherberge teil. Es ging von der Unterkunft weg Richtung Bell Tower - sehr ähnlich wie in Peking. Der Bell Tower bezeichnet leider auch die Rücksichtslosigkeit mit der hier mit alter Kultur umgegangen wird. Der originale Belltower wurde weg gerissen, weil er nicht in die Stadtplanung passte und wurde im Zentrum wieder  neu aufgebaut - nett anzusehen und gut gemacht, aber nicht authentisch. 

Sodann gings auf die knapp 14 Kilometer lange Stadtmauer wo wir uns Räder ausborgten und tolle Eindrücke erleben durften. Die rechteckige Stadtmauer ist die am besten erhaltene Mauer dieser Art in China. Auch hier war wieder gewaltig, wie groß die Städte in China sind - Xian hat 8,5 Millionen Einwohner.









Nach der Radtour ging es ins muslimische Viertel von Shanghai, zuvor ein kurzer Abstecher in einen Tempel. 



Xian hat mit 300.000 Personen eine der größten muslimischen Communities in China. Wir wanderten durch die Straßen und unser Guide erzählte uns über den Hintergrund der Gruppe und die Geschichte der Stadt. Nach einer kurzen Pause, wo wir eine Art Burger mit Schweinefleisch hatten ging es in die alte Moschee. Diese sah von außen gar nicht typisch wie eine Moschee aus und auch der Innenbereich hatte einen ganz eigenen Flair. 



Zurück ging es durch die Straßen, wobei es EINIGES zu sehen gab:





Am Folgetag ging es zur Terrakotta Armee etwas außerhalb von Xian gelegen. Nach knapp einstündiger Busfahrt erreichten wir das von chinesischen Reisegruppen ziemlich überlaufene Areal.

Die Terrakotta Armee ließ Kaiser Qin Shi Huang 200 Jahre vor unserer Zeitrechnung anfertigen und als Verteidigungsarmee in seinem Grab beigeben. Die Armee sollte das Reich auch nach seinem Tod verteidigen. Gefunden wurden diese Kulturschätze in den 70er Jahren bei Wassergrabungen der lokalen Bauern. Bis heute sind noch nicht alle Figuren offen gelegt und es werden weitere Schätze erwartet. 





Die 3 Ausgrabungsstätten waren unterschiedlich fortgeschritten und zeigten die mühsamen archäologischen Arbeiten die hier notwendig waren. 







Mit einem sehr guten Abendessen beendeten wir unsere 2 Tage in Xian, dazu gabs gutes "Hans Bier" und am Folgetag ging es per Flug nach Shanghai weiter. 




Xian hat uns der Gefühl einer "Kleinstadt" vermittelt. Die Menschen waren sehr nett und aufgeschlossen, die Terrakottaarmee war beeindruckend, genauso wie die Fahrt mit dem Rad über die Stadtmauer. 

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