Freitag, 24. März 2017

Leon

Von Matagalpa ging es mit dem Bus am frühen Morgen direkt nach Leon. Die Strecke entgegen der Hinfahrt in die Bergregion ging größtenteils bergab und so kamen wir schneller als erwartet im Backrohr von Leon an. Die Temperatur war untertags meistens zwischen 35 und 38 Grad und in der Nacht kühlte es auf 28 Grad ab...

Um noch mehr Abkühlung zu finden, zog es uns am ersten vollen Tag gleich zum Strand nach Las Penitas, gemeinsam mit durchwegs Einheimischen, die an diesem traumhaften Sonntag ebenfalls Abkühlung aus der Stadt suchten. 



Wir mieteten uns einen Bereich mit Hängematte und Schatten durch ein Strohdach, ich gönnte mir eine herrliche sopa de Marisco (eine Meeresfrüchtesuppe) und wir kühlten uns im Pazifik ab. Zusätzlich gab es eine Menge zu sehen, so verkauften diverse Händler am Strand so ziemlich alles an Dingen, die Sinn ergeben wie Schwimmreifen, Sonnenbrillen und co bis hin zu Fernbedienungen, Gürtel und anderen Bestsellern.






Zurück in der Stadt machten wir uns auf zum Baseballstadion, wo die Einheimischen Löwen gegen die Jungs aus Matagalpa antraten. Wir fanden nur mehr Platz auf den Stufen, so voll und auch stimmungsvoll war es im Stadion. Fangesänge, Trompeten und vor allem Bier und Unmut mit der Auswärtsmannschaft heizte die Stimmung an.



Im achten Spielabschnitt ging den Löwen dann der Knopf auf und sie erzielten 6 Punkte, was die Vorentscheidung brachte und Leon den Sieg bescherte.


Wie in den vorherigen Orten in Nicaragua spielte sich auch in Leon das meiste rund um den Hauptplatz der Kathedrale ab. Hier konnte man am Abend gutes Essen kaufen, es wurde Musik gespielt und nach dem Spiel der Baseballmannschaft versammelten sich viele Menschen, um den Boxkampf von ihrem Lokalhelden "Chocolate" gegen einen Thailänder auf dem Bildschirm anzufeuern. Die Enttäuschung war groß, als der Favorit gegen seinen Herausforderer verlor, war der Mann aus Managua doch 48 Kämpfe hintereinander ungeschlagen.




Wenn man in Leon ist, dann gibt es eine Sache die man auf gar keinen Fall auslassen darf, das sogenannte Vulkanboarding am Cerro Negro, dem jüngsten der 28 Vulkane von Nicaragua. 



Wir wurden mit unseren Holzbrettern ausgestattet und dann startete der Aufstieg auf den knapp 780 Meter hohen Vulkankegel. Während der Wanderung erzählte uns unser Guide immer wieder interessante Geschichten über die Entwicklung der Vulkane und die Bedeutung für die Bevölkerung.






Nach einer knappen Stunde erreichten wir den Kraterrand, der durch die letzte Eruption in 1999 geformt wurde. Das Wetter war grandios und so konnten wir sogar bis zum Pazifik und auf die umliegenden Vulkane sehen. Zusätzlich kühlte uns eine stetige Brise etwas ab, was sehr angenehm war.









Bald erreichten wir die Boardingzone, wo wir zunächst unsere Bretter ablegten und weiter zu einem anderen Krater wanderten. Dazwischen konnten wir mit unseren Händen zu einem scheinbar nassen Fleck in der Vulkanasche graben, der allerdings durch die thermische Hitze aufgeheizt wurde.




Vom Kraterrand aus konnten wir auch das Lavafeld und die Zone, wo die Vulkanasche getragen wird. sehen. Dieser Vulkan ist wegen seines dauerhaft gleichen Windes ideal für Vulkanboarding, weil auf dem Hang immer mindestens eine dünne Schicht von Vulkanasche liegt und somit das Boarden möglich ist.






Nach einer Einweisung durften wir uns unsere wunderschönen Overalls, Mundtücher, Handschuhe und Schutzbrillen anziehen und danach einzeln den Vulkan hinunterzischen. Gebremst wurde mit den Füßen / Schuhe, was zum Ende der 45° steilen Abfahrt ein ziemlich hitziges Unterfangen war... So Bremsaktionen erzeugen doch etwas Wärme.





Nach so viel Aufregung gönnten wir uns einen Nachmittag im Innenhof unserer Unterkunft in der Hängematte, dazu gab es erfrischendes lokales Tona Bier.


Am letzten Tag in Leon gingen wir nochmals in der Stadt spazieren, wanderten über den großen Hauptplatz und konnten auch einige Blicke in die Kathedrale, der größten von Zentralamerika, werfen. Nach einem letzten herrlichen Abendessen gingen wir früh zu Bett, eine anstrengende Reise auf mehreren Etappen stand am nächsten Morgen am Programm.













Nicaragua, bzw. der Einblick, den wir an den 3 Orten erlangten, hat uns sehr gut gefallen. Es ist definitiv "authentischer" als Costa Rica oder Panama, man erlebt das Leben der Menschen näher mit und der Tourismus ist an vielen Orten noch nicht so angekommen. Landschaftlich kann das Land mit seinem Nachbarland im Süden (Costa Rica) unserer Meinung nach nicht ganz mithalten, die Städte, das Essen und die Stimmung im Land sind aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir kamen unter anderem beim Baseball oder beim Strandbesuch sehr nahe an das eigentliche Leben in Nicaragua heran. 

Wir haben uns für einen Flug über El Salvador und Honduras aufgrund der angespannten Sicherheitslage in diesen beiden Ländern entschieden. Gerade El Salvador hat ein massives Problem mit Jugendbanden, den sogenannten Maras, und gilt als eines der gefährlichsten Länder der Welt. Honduras hat in den letzten Jahren leider viel von dieser Entwicklung mitbekommen und steht seinem westlichen Nachbar nicht mehr viel nach. 

In Guatemala wollen wir einen kurzen Einblick in das Land, aber nur den südlichen Teil besuchen und unsere Spanischkenntnisse bei einem Kurs am Atitlansee erweitern. 



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