Samstag, 9. April 2016

Delhi Tag 2 - Was macht eigentlich die Kuh im Wagen?

Tag 2 in Delhi, die Temperaturen steigen, das Wetter ist ungetrübt sehr schön. Zu Beginn des Tages erfuhren wir von Ramya und Nike spannende Details über die Hindukultur, das Kastensystem, sowie Traditionen und Einstellungen der indischen Bevölkerung. Dazu gab es Naan, eine Art scharfe Marmelade, indische Baked Beans und Joghurt - gegessen wurde, eh klar mit den Fingern.

Nachdem wir uns gestärkt hatten ging es mit Taxi und U-Bahn Richtung altem Zentrum der Stadt, wo wir uns das Red Fort und die große Moschee ansehen wollten. Unseres Hosts hatten uns gewarnt, dass dieser Teil von Delhi sehr viel lauter, schmutziger und intensiver sein würde. Die Fahrt mit der U-Bahn (wurde erst vor 8 Jahren eröffnet, ich möchte mir den Verkehr davor nicht ausmalen) war unspektakulär, der anschließende Marsch zum Red Fort war jedoch spannend. Auf der Straße ein Mix aus Gerüchen, Geräuschen, Farben und Musik. An den Ständen und in den Geschäften wurde so ziemlich alles verkauft was man so verkaufen kann von Duschgarnituren, Autoreifen, Schuhen, Kloschüsseln, Türgriffe, Küchenutensilien, Gürtel bis zu diversen Essensständen, es gab schlicht alles. Skurril waren 2 Inder, der eine verkaufte nur Schlüssel - ein anderer 2 Meter weiter nur Schlösser... ich war kurz davor, den Jungs zu sagen, dass eine gemeinsame Sache auf lange Sicht vielleicht ergiebiger wäre. Besonders schön auch "Kuh im Auto" siehe unterhalb!




Nach einer halben Stunde kamen wir zum Red Fort - wir wanderten durch die Gärten und sahen uns die Gebäude im großen, von einer roten Mauer (daher der Name) umgebenen Komplex an. Nett, aber so richtig überzeugt waren wir beide nicht. Die Gebäude und Parks am Vortag waren einfach besser!



Dann gings mit einer Rikscha - musste einfach einmal sein - zu Karim´s Lokal. Einer Speisestätte in 5. Generation, berühmt für ihre Fleischgerichte. Babsi bestellte sodann gleich mal Aloo Palak (quasi scharfer Spinat mit Erdäpfel, vegetarisch :) und gemeinsam gabs Chicken Mughlai und Mutton Murgh (Lamm), dazu herrliches Brot. Das Brot bei Karim wurde in Taktarbeit frisch zubereitet von 3 Männern am Fußboden und die Gästefrequenz war gewaltig. Das Essen war wieder vorzüglich und bisher wurden wir vom "Delhi Belly" - auf Deutsch, dass es einem vom Essen hier durchräumt - verschont.


Danach hieß es Hosenbeine anzippen und auf gings in die große Moschee gegenüber - Jama Masjid.


Die große Moschee bietet 25.000 Gläubigen einen Ort zu Beten, wobei während der 5 muslimischen Gebetszeiten pro Tag der Zugang für Nichtmuslime nicht gewährt wird. Außerhalb dieser Zeiten ist man herzlich eingeladen und kann alle Bereiche ansehen. Einzige Bedingungen sind lange Hose und für Frauen zusätzlich bedeckte Schultern. Babsis mitgebrachter Reiseschal war wiederum sehr nützlich.  Die Schuhe mussten draußen ausgezogen werden.

Wir wanderten durch den Innenhof der Moschee - nur auf den ausgelegten Wegen, der Fußboden war sonst zu heiß für uns schwache Europäer - und zum Abschluss ging es auf das Minarett rauf in ca. 25 Meter Höhe. Die Aussicht war gewaltig und hier konnten wir erstmals von oben die unglaubliche Ausdehnung von Deli erleben.







Nach der Moschee wanderten wir durch die engen Marktgassen zurück Richtung U-Bahn. Hier konnten wir wiederum alles Mögliche in den Geschäften finden, auf der Straße ein buntes Treiben und herrliche Elektroinstallationen :) Hier mal das richtige Kabel finden ist eine Lebensaufgabe!



Morgen gehts in der Früh per Flieger nach Varanasi, dem heiligen Ort am Ganges. Hier werden wir 2 Tage entlang des Flusses herumwandern und vermutlich einfach nur beobachten. Einen richtigen Sightseeinghotspot bietet Varanasi per se eigentlich nicht. Nach unserer Rückkehr nach Delhi verbringen wir noch eine Nacht bei Ramya und Nike, bevor dann das Zugabenteuer durch Rajasthan - besser gesagt durch einen ganz kleinen Ausschnitt von Rajasthan - beginnt. Wir werden Jaipur und Agra (ua. Taj Mahal) besuchen, danach gehts wiederum zurück nach Delhi und weiter nach Nepal.

Der nächste Blogeintrag wird also vermutlich erst aus Jaipur, wenn nicht sogar aus Agra kommen.

Bis dahin kann ich von Babsi berichten, dass sie entgegen der Befürchtungen vorab, nicht dauernd angestarrt wird. Die Inder sind im Gegenteil EXTREMST zuvorkommend, wenn man einmal "Nahil" also "Nein" sagt wenn einem etwas angeboten wird, dann wird dies sofort akzeptiert. Wir haben dahingehend in einigen Ländern Asiens schon schlimmeres erlebt. Lustig ist, wie einige Inder immer wieder versuchen, in U-Bahn oder wenn wir mal wo stehen uns auf ein Selfie rauf zu bekommen. Dies endet immer in Gelächter von uns und den Selfiefotografen wenn ihre "Tat" auffällt :)

Bis in ein paar Tagen,

Wolfgang und Babsi

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