Freitag, 15. April 2016

Jaipur - The Pink City

Jaipur trägt den Namen "Pink City" aufgrund des historischen Innenstadtkerns, der von einer pinkfarbenen Mauer umgeben ist. Innerhalb dieser Mauer befinden sich die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt, während außerhalb der Stadtgrenzen einige prächtige Burgen und Tempel zu einer Sightseeingtour einladen. Wir entschieden uns die Innenstadt an Tag 1 und die weiter entfernten Gebäude an Tag 2 zu machen.

Per "Ola App" bestellten wir unser TukTuk, was einfach herrlich ist, da wir so a) nicht beschissen werden können und b) das lästige verhandeln wegfällt. Unser TukTuk Meister in aller Früh verstand kein Wort Englisch, die Kommunikation klappte aber trotzdem perfekt mit Händen, Füßen und der App. Die lustige Fahrt wurde gekrönt durch eine Konversation mit einem anderen TukTuk Fahrer an einer Kreuzung. Dieser fragte unserer Fahrer - so vermute ich - wie er ohne Englisch so Touris wie uns aufgegabelt hat? Unser Fahrer zeigte auf sein Smartphone, grinste und fuhr weg, einfach herrlich.



Die erste Stunde verbrachten wir mit einem Rundgang durch den Markt und einem Frühstück in einer Konditorei wo alle Köstlichkeiten nicht nur Zucker, sondern vermutlich auch noch Süßstoff und Honig enthielten, so picksüß aber unglaublich gut war alles.

Hier ein Eindruck der Stadtmauer:


Als erste Sehenswürdigkeit sahen wir uns den City Palast an, also den Stadtpalast von Jaipur. Wir durchwanderten mehrere sehr schöne Innenhöfe, die zum Glück immer wieder Schatten gegen die unglaubliche Hitze boten. Vor allem die bunt geschmückten Tore und verwinkelten Räume des Palastes war sehenswert.





Danach ging es zum nächsten Highlight von Jaipur, dem nur wenige hundert Meter entfernten Sternobservatorium Jantar Mantar. Anhand dieser Sternenwarte kann man erkennen welch hohe Baukunst aber auch weit entwickelte Wissenschaft die Maharadschas bereits vor einigen hundert Jahren hatten. 




Danach ging es weiter zu Hawa Mahal, dem sogenannten Palast des Windes mit seinen unzähligen Fenstern, die Richtung Hauptstraße gerichtet sind. Eine Legende besagt, dass der Palast so viele Fenster hat, dass die Damen des Hofes auf die Straße schauen konnten ohne von außen entdeckt zu werden, weil die große Anzahl der Fenster das Augenmerk des Fußvolkes ablenkt... eine sehr eigenwillige Geschichte. Wir erreichten nach einigen Anläufen - das Gebäude ist extrem verwinkelt - den höchsten Punkt und wurden mit einem tollen Panorama belohnt. 




Die Überwachungskameras haben auch schon bessere Zeiten erlebt in diesem Gebäude.


Nach diesem sehr anstengenden Tag ging es - eh klar per "Ola Fahrzeug" - wieder zurück zum Guesthouse. Gegenüber war ein vielversprechendes Geschäft "Wine and Beer Shop". Wir wollten den Tag mit einem Wein ausklingen lassen und machten uns somit auf den Weg zum Geschäft. Der Laden hatte keine einzige Flasche Wein :) aber der Verkäufer fragte uns ob wir nicht einen Schnaps kaufen möchten. Wir verneinten dezent, kauften dann aber 2 Bier, woraufhin uns der Mann ins Hintere des Geschäfts einlud. Dort waren versteckt ca. 20 Leute eifrigst am Schnaps trinken und hatten ihren hellen Spaß als sie uns sahen - wir aber auch mit ihnen. Nach den üblichen Fragen woher wir kommen, wie lange wir in Indien sind und ob uns Jaipur gefällt entstand dann dieses Bild. Der nette Mann brauchte 10 Anläufe für das Foto, das ließen seine Trinkkumpanen ihn auch wissen. Eine sehr lustige Begegnung und das kühle Bier schmeckte auch.


Tag 2 stand ganz im Zeichen der äußeren Burgen die ringsum die Stadt Jaipur in den Schlachten eine zentrale Rolle spielten. Zuvor ging es zum Affentempel, einem nicht sonderlich schönen Tempel, der aber für was anderes bekannt ist a) eine große Anzahl von Affen und b) den tollen Ausblick über die Stadt. Bablu unserer TukTuk Fahrer ließ uns am Fuß des Berges aussteigen und nach knapp 30 Minuten erreichten wir den Tempel. Während des Aufstiegs saßen links und rechts Affen und futterten Gemüse. 


Beim Tempel angekommen konnten wir die enorme Ausdehnung dieser, für indische Verhältnisse, Kleinstadt mit gerade einmal 2,3 Millionen Einwohner erahnen.



Danach begann die große Burgshow. Zuerst ging es zum Amber Fort, danach zum Jaigarh Fort und den Abschluss bildete das Nahargarh Fort.












Der Ausblick und die Architektur waren gewaltig.Vor allem das Amber Fort mit seinen grünen Innenhöfen und der vorgelagerten Insel im See gefiel uns. Im Jaigarh Fort sahen wir die größte Kanone auf Rädern. Dieses Ding ist so schwer, dass man 4 Elefanten benötigte um die Kanone zu bewegen. Für einen Schuss waren 50 kg Schwarzpulver notwendig und der Abschuss der Kanone erforderte ein spezielles Vorgehen. Die Soldaten mussten auf Befehl die Kanone beladen, danach die lang Zündschnur auf eine Ebene weiter unten mitnehmen, die Kanone zünden und dann in den See springen. Nachdem die Zündschnur vom Wasser nicht mehr sichtbar war tauchten sie unter um durch den lauten Abschuss der Kanone nicht ihr Gehör zu verlieren...

Der Tag war faszinierend aber auch sehr anstregend. Auch Bablu brauchte eine kurze Pause - vielleicht von uns :)


Er brachte uns allerdings sicher zu unserer Unterkunft zurück:


Heute ging es mit dem morgendlichen Zug von Jaipur aus Richtung Agra. Im Zug bekamen wir Kaffee und ein kleines Frühstück serviert. Für ein 8 Euro Ticket pro Person für eine 4 stündige Fahrt in der gehobenen Klasse - ca. REX ÖBB Niveau - ist das in Ordnung. 

Heute sammeln wir unsere Kräfte, denn morgen geht es zu Indiens wohl bekanntestem Bauwerk, dem TAJ MAHAL. Dieses ist bei Sonnenaufgang am sehenswertesten, deswegen wird morgen der Wecker um 5 Uhr läuten. Das Weltwunder werden morgen neben uns auch Prinz William und Kate, sowie weitere royale Familienmitglieder aus Malaysien und Brunei besichtigen. Wir befinden uns also in guter Gesellschaft.

Bis Bald, 

Wolfgang und Babsi


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