Freitag, 4. November 2016

Queenstown und Wanaka

Nachdem wir uns von der Wanderung in den Hot Tubs des Holiday Parks erholt und unsere Sachen wieder halbwegs sauber bekommen haben, fuhren wir am Folgetag bereits früh am Morgen Richtung Queenstown, der "Actionstadt" von Neuseeland. 

Die Fahrzeit war von Regen begleitet und während der ersten Stunde kam uns typisch für Neuseeland nur ein Auto entgegen. Die letzten Kilometer wurde der Verkehr der Touristenbusse, die von Queenstown aus offensichtlich Richtung Milford Sound fuhren, allerdings immer stärker. Im Gegenzug wurde aber auch das Wetter immer schöner und so konnten wir die traumhafte Umgebung um Queenstown erkennen. Die Wolken schmiegten sich sanft an die verschneiten Berge, sank die Schneefallgrenze doch auf 600 Meter letzte Nacht. 




Hauptgrund für unseren Zwischenstop war der Nevis Swing, eine wilde Schaukel durch eine Schlucht, die von den Bungeepionieren rund um AJ Hackett angeboten wird. In Queenstown fand 1984 der erste kommerzielle Bungeesprung der Welt statt und seitdem kann man in dieser vormals kleinen Stadt so ziemlich jeden Blödsinn machen, den es so gibt. 

Im Hauptquartier von AJ Hackett angekommen, musste ich mal einen Gesundheitsbogen ausfüllen sowie Körpergewicht angeben. Danach wurden meine Armgelenke mit Sprungnummer und Gewicht versehen, alles war vorbereitet für das Abenteuer. Wir musste noch ein bisschen warten, doch dann ging es mit dem Bus zur Absprungstelle knapp 40 Minuten außerhalb der Stadt. Die Fahrt war wunderschön entlang der Seen, Weingüter und der alten Brücke, wo sich gerade ein Bungeejumper wie die Pioniere 1984 in die Tiefe stürzte. Als wir den Hügel Richtung Nevis hochfuhren, sahen wir auch die Absprungbasis für den Nevis Swing und Nevis Bungee... so richtig hoch. 







Im dortigen Büro wurde ich nochmals medizinisch durchgecheckt und dann ging es auch schon über die wackelige Hängebrücke zum Startpunkt. Dort waren gerade 2 Tandemspringer in ihren Tragsystemen angeschnallt und wurden über den Abgrund gehoben von der Vorrichtung. Die Schaulustigen - inklusive uns - waren bereit, den Springern bei ihrem Flug zuzusehen... doch daraus wurde nix. Der Computer streikte und so mussten die beiden wieder zurückgebracht werden. Danach wurde ein Fass probeweise in die Tiefe geschickt, doch die Meldung war, das System funktioniert nicht einwandfrei und wir mussten ins Büro zurück. Ein herrliches Gefühl wenn man nur kurze Zeit später springen sollte...


Nach 30 Minuten Wartezeit dann allerdings das "Go", das System funktionierte wieder einwandfrei und so ging es über die Hängebrücke zurück zur Absprungbasis. Diesmal wurden die Tandemspringer in die Tiefe geschickt und so konnten wir erstmals aus nächster Nähe erkennen, wie tief es eigentlich hinunter geht. Knapp 70 Meter freier Fall, danach die Schwingphase - krass.









Die nächsten Springer wurden losgeschickt und schlussendlich wurde ich aufgerufen und wurde in die Sprungvorrichtung geschnallt. Dann wurde ich von der Vorrichtung über den Abgrund gehoben, bis ich die Worte hörte "3 - 2 - 1 ........ GOOOOOOOOOOOO". Die Vorrichtung öffnete sich und es ging abwärts, wow was für ein Gefühl. Vergleichbar mit Fallschirmspringen, aber dann auch wieder nicht, weil man verhältnismäßig kurz fliegt und viel näher auf den Erdboden zuschnellt. Nach der Fallphase ging es in die Schwingphase - es ging einige Male hin und her über den Talboden. Danach wurde ich von der Vorrichtung wieder auf die Plattform gehoben, nichts für Leute mit Höhenangst. Während der Strecke zurück zur Plattform konnte ich am Boden allerhand Schuhe, Kapperl, Kameras!! und Ähnliches sehen, was die Leute auf den Swing mitgenommen hatten. 

Der Nevis Swing ein gewaltiges Abenteuer! Unterhalb noch ein Video vom Sprung:


Aufgeladen vom Sprung ging es danach mit dem Bus zurück nach Queenstown. Dort angekommen, wanderten wir noch eine Weile durch die Innenstadt, um schlussendlich bei Fergburger Halt zu machen, DER kulinarischen Destination von Queenstown. Nach 20 Minuten Wartezeit nahmen wir unsere gigantischen und unglaublich guten Burger entgegen. Genau das Richtige nach dem Abenteuer zuvor. 




Am Nachmittag fuhren wir dann nochmals eine knappe Stunde mit dem Auto nach Wanaka, unserer Basis für die nächsten Tage. Die Fahrtstrecke führte über einen Bergpass von dem wir tolle Eindrücke von der Umgebung sammeln konnten. 







Wir entschieden uns bewusst für das ruhigere, billigere Wanaka, um wieder Energie zu sammeln für die nächsten Abenteuer und um den Kepler Track richtig verarbeiteten zu können. Zu unserer Freude wurden wir in Wanaka sogar auf das 2 Kategorien bessere Zimmer upgegradet. 3 Schlafzimmer, eine komplette Wohnung inklusive Balkon und herrlichem Blick auf Lake Wanaka - jup hier würden wir es aushalten. 


Die nächsten Tage gingen wir auch sehr gemütlich an, nutzten die Küche, um einmal ausgiebig wieder zu kochen, besuchten mehrmals den Whirlpool der Anlage und die traumhafte Sonnenterrasse. Wir konnten so wieder viel Energie sammeln für die nächsten Wanderungen und Ausflüge. Es war so schön, dass wir sogar 2 Tage länger in der Unterkunft blieben :-)

Ganz untätig waren wir allerdings auch nicht und so borgten wir uns unter anderem Fahrräder aus und fuhren rund um den Lake Wanaka, entlang von einem türkisblauen Fluss Richtung Albertown und wieder zurück zur Unterkunft. 25 Kilometer bei herrlichem Sonnenschein durch diese wirklich schöne Landschaft waren ein absolutes Highlight. 














Am nächsten Tag wurde es kurios; wir besuchten die Puzzling World von Wanaka, ein Museum mit Allerlei Skurrilitäten wie Labyrinth, ein um 15 Grad geneigter Raum und diverse optische Täuschungen. Vor allem die optischen Täuschen im "Faceroom" wo man glaubte, die Augen der Figuren verfolgen einen, waren toll. Einmal etwas ganz anderes!







Wir wollten eigentlich den Welcome Flat Track inklusive Übernachtung im Gletschergebiet machen, doch das Wetter an der Westküste war so unglaublich schlecht und wir hätten aufgrund des Regens einige Flüsse durchwandern müssen, insofern entschieden wir uns gegen die 2 Tageswanderung und für einen Tag mehr Pause und dafür eine Tageswanderung am Folgetag. Ich wollte allerdings auch schon an diesem Tag wieder etwas machen und so ging es auf den Mount Iron mitten in Wanaka. Der kurze Aufstieg wurde mit herrlichem 360 Grad Panorama belohnt, kaum zu glauben dass es nur knapp 200 Kilometer entfernt aus Kübeln regnete. Das Wetter in Neuseeland ist wirklich unberechenbar. 








Im ersten Blogeintrag hab ich erwähnt, auch ein bisschen etwas über Neuseeland zu erzählen was vielleicht nicht so bekannt ist. Starten möchte ich die Serie mit einem dicken Deutschen... hört sich langweilig an, ist es aber nicht. Ich spreche von Kim Schmitz, besser bekannt als Kimdotcom, dem Gründer von Megaupload und anderen Homepages, der unter anderem von der US Justiz verfolgt wird. Seine Lebensgeschichte ist durchaus lesenswert - https://en.wikipedia.org/wiki/Kim_Dotcom . Der gute Mann ist aber nicht versteckt und abgeschottet hier in Neuseeland, sondern mehr oder weniger ein regelrechter Star!!! Er tritt als Musiker - siehe Nachweis unterhalb - und sogar als Politiker in Erscheinung. Sehr eigenwillig jedenfalls und so "unauffällig".



Wir sind mittlerweile entlang der Westküste der Südinsel unterwegs und werden unter anderem die Gletschergegend erkunden, ehe es Richtung Norden der Südinsel geht, wo wir unter anderem 2 Tage im Abel Tasman Nationalpark wandern werden. 



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