Montag, 7. November 2016

Wanaka bis Motueka - Westküste der Südinsel

Wie im letzten Blogeintrag erwähnt, blieben wir länger in Wanaka als ursprünglich geplant. Einerseits, weil ein paar Tage Ruhe und Pause notwendig waren, andererseits weil wir den Welcome Flat Track, eine 2 Tageswanderung mit Übernachtung auf einer Hütte, absagen mussten. Diese Wanderung hätte durch mehrere Flüsse geführt, die durch die starken Regenfälle an der Westküste nur schwer, oder eventuell gar nicht zu passieren gewesen wären. Wir entschieden uns also, länger in Wanaka zu bleiben und stattdessen eine Tageswanderung im Gletschergebiet etwas weiter nördlich als das ursprüngliche Gebiet unserer Wanderung einzuschieben. 

Am Extratag in Wanaka herrschte noch strahlender Sonnenschein, ebenso als wir den wirklich netten Ort im Süden Neuseelands verließen. Zu Beginn führte uns die Fahrtstrecke entlang von mehreren Seen, ehe wir die Küstenstadt Haast erreichten. Von dort weg ging es weiter Richtung Norden entlang der Küstenstraße, wobei das Wetter von Kilometer zu Kilometer schlechter wurde. Starker Regen, teilweise sogar Hagel und Sturmböen... wir waren wirklich froh, bei diesem Wetter nicht den zweiten Tag der Welcome Flat Wanderung absolvieren zu müssen. Die Flussüberquerungen wären so sicherlich kein Spaß gewesen. 










Wir hielten stattdessen beim Lake Matheson, bei dem man angeblich super Spiegelungen der Bergfront erkennen kann. Wir konnten gar nix erkennen, weil genau als wir zur Seeumrundung ansetzten, kam auch dort starker Wind und Regen auf, wir brachen sodann unsere Runde am Seeufer ab und fuhren weiter ins Gletschergebiet. 



Dort informierten wir uns über unsere geplante Route, eine 5 Stundentour zu Roberts Point. Der nette DOC Mitarbeiter informierte uns, dass er uns dringend von dieser Tour abraten würde, da einige Passagen sehr rutschig sein würden. Stattdessen empfiel er uns eine Talwanderung zum Franz Josefsgletscher, die in gutem Zustand sein würde. Wir nahmen seinen Rat an und wurden wahrlich nicht enttäuscht.

Die Strecke führte knapp 4 Kilometer bis zur Kletscherpasterze, am Wegesrand konnten wir Wasserfälle - zahlreiche, die durch die starken Regenfälle neu hingekommen sind - und beeindruckende Steinformationen erkennen. 
















Unterhalb des Gletschers drehten wir um und gingen den gleichen Weg zurück. Das Wetter verschlechterte sich am Rückweg zunehmend und wir kamen gerade noch zeitgerecht, bevor es so richtig los ging zum Auto... für die Wanderung hatten wir scheinbar grad noch so ein 2 stündiges gutes Wetterfenster erreicht, Glück gehabt. 

Nach dem beeindruckenden Gletscher ging es weiter nördlich. Wir machten Halt beim Hokitika Gorge, einem Fluß / Wasserbecken mit grün schimmernden Wasser. Ein netter kurzer Zwischenstopp, der allerdings aufgrund unliebsamer Freunde - später dazu mehr - nur sehr kurz ausfiel.






Die Nacht verbrachten wir in der Kleinstadt Hokitika in einem knapp 100 Jahre alten Bed and Breakfast. Wir wurden sogar in das größte Zimmer upgegradet - sehr schön :-) Am Abend - als es dunkel wurde - ging es dann noch zum Glow Worm Dell, einem dichten Wald innerhalb eines Steinkegels. Dort sahen wir hunderte Glühwürmchen, eine richtige stimmungsvolle Sache und gratis! Als Hintergrundinfo: In Neuseeland gibt es viele Höhlen, wo Touren um Glühwürmchen zu sehen, oft richtig viel Geld kosten.

Am nächsten Morgen machten wir uns weiter auf Richtung Norden in die Stadt Motueka. Wir fuhren den Scenic Drive entlang der Küste und machten unter anderem bei den Pancake Rocks halt. Wieder einmal eine Steinformation am Meer :) Die Steinformationen wurden noch durch "Wasserschornsteine" ergänzt, aus denen das Wasser "dampfartig" in die Höhe schoss (sogenannte Blowholes). 
















Die Küstenstraße nach Motueka erinnerte uns phasenweise stark an die Great Ocean Road und war den Umweg an die Grenze des Abel Tasman Nationalparks auf jeden Fall wert. Der weitere Streckenverlauf führte ins Landesinnere, wobei wir einerseits an breiten Flüssen und zahlreichen Wasserfällen vorbeikamen, andererseits auch sehr eigenwillige Baumformationen sahen.





Nun zu den unliebsamen Freunden namens Phlebotominae, oder auch Sandfliegen genannt. Diese furchtbar nervigen Tiere sind in Neuseeland überall zu finden, wo Wasserquellen sind - tja es gibt hier einige. Die Tiere greifen einen nicht an, wenn man in Bewegung ist, was die Pausen beim Wandern radikal kürzt. Wenn man allerdings einmal ruhig bleibt, wird man sofort von einem Schwarm der Tiere umringt, die danach sehr schnell zu beißen / stechen beginnen. Die betroffenen Stellen sind anfangs noch sehr unscheinbar, am nächsten Tag allerdings höchst juckend. So schön Neuseeland auch ist, diese garstigen Wesen können einem die Natur oft echt verübeln.

Foto unterhalb - der Feind:


Am Folgetag nach der Nacht in Motueka ging es in den Abel Tasman Nationalpark zum sogenannten Coastal Grand Walk - inklusive Sandfliegen, aber dazu im nächsten Blogeintrag mehr!

2 Kommentare:

  1. Ach, is so cool das alles zu lesen wenn man selber dort war - ich kann saugut nachvollziehen, wie schön es ist! Warts ihr Farewell Spit auch?

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